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Dienstleistungen Berlins Bürgerämter haben IT-Ausfälle

In Berlins Bürgerämtern gibt es Probleme: Aufgrund einer IT-Störung kommt es zu Einschränkungen bei den Dienstleistungen. Die Hintergründe sind noch offen.

Von dpa Aktualisiert: 09.05.2025, 15:02
In vielen Berliner Bürgerämtern gab es Einschränkungen wegen einer IT-Störung. (Archivbild)
In vielen Berliner Bürgerämtern gab es Einschränkungen wegen einer IT-Störung. (Archivbild) Jörg Carstensen/dpa

Berlin - In Berlins Bürgerämtern ist es aufgrund von IT-Problemen zu Einschränkungen bei den Dienstleistungen gekommen. „Derzeit gibt es eine Datenbankstörung“, teilte Senatssprecherin Christine Richter auf dpa-Anfrage mit. Sie habe zur Folge, dass ein sogenanntes Fachverfahren nicht genutzt werden könne, das vor allem in den Bürgerämtern im Einsatz sei. „Deshalb kommt es dort aktuell zu Einschränkungen.“ Die Behebung der Ursache laufe noch. Zuvor hatte der RBB über die Softwareprobleme berichtet. 

Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg teilte auf dpa-Anfrage mit, das Fachverfahren VOIS sei seit dem Morgen ausgefallen. Das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten arbeite mit Hochdruck daran, es wieder arbeitsfähig zu bekommen. „Die Kundinnen und Kunden werden in schriftlichen Verfahren bedient oder mit kurzfristigen Terminen versorgt.“

Viele Dienstleistungen fallen aus

Unter anderem das Bezirksamt Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf und das in Mitte bestätigten auf Anfrage eine Datenbankstörung und entsprechende Einschränkungen in den Bürgerämtern. Aus dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hieß es: „Am heutigen Tag waren nur Beglaubigungen und die Aushändigung von Dokumenten möglich.“

„Seit heute Morgen um 6.30 Uhr ist das Problem im Fachprogramm VOIS bekannt“, ließ das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg am frühen Nachmittag wissen. „Derzeit ist es nur möglich, die Abholerinnen und Abholer für Dokumente zu bedienen, Anmeldungen samt Unterlagen entgegenzunehmen und neue Terminvereinbarungen mit den Bürgerinnen und Bürgern abzustimmen.“ Die Fehlerbehebung sei noch nicht abgeschlossen. Nach RBB-Informationen handelt es sich um eine stadtweite IT-Störung. 

Der FDP-Landesvorsitzende Christoph Meyer machte dem Senat Vorwürfe: „Die Störanfälligkeit der IT-Infrastruktur zeigt, dass Cybersicherheit und Digitalisierung vom Senat noch immer nicht mit dem nötigen Ernst und der gebotenen Priorität behandelt werden.“

Bürger und Unternehmen seien auf verlässliche digitale Verwaltungsleistungen angewiesen. „Ausfälle wie diese untergraben das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Staats.“ Der Senat müsse endlich in moderne, sichere und ausfallsichere IT investieren. „Die Digitalisierung der Verwaltung darf kein Schönwetterprojekt bleiben.“

Was steckt hinter der IT-Panne?

Kürzlich hatte es einen massiven Cyberangriff auf das Internetportal des Landes Berlin gegeben. Unter anderem waren viele Informationen, digitale Dienstleistungen von Bürgerämtern sowie Webseiten anderer Behörden nicht oder nur eingeschränkt abrufbar. Das Landeskriminalamt ermittelt deshalb wegen Computersabotage.

Bei dem sogenannten Überlastungsangriff Ende April sollten durch massenhafte Abrufe die Server zum Ausfall gebracht werden. Experten sprechen von einem Distributed Denial of Service (DDoS). Nach dpa-Informationen ist bei den aktuellen IT-Problemen der Bürgerämter nicht von einer solchen Cyberattacke auszugehen. Details zu den Hintergründen nannte die Senatskanzlei allerdings bisher nicht.