1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Berliner Zoo: Berliner Zoo: Das Eis ist gebrochen

Berliner Zoo Berliner Zoo: Das Eis ist gebrochen

Von Hans-Rüdiger Bein 04.10.2009, 07:59
Die Eisbären Knut (l) und Gianna treffen in ihrem Freigehege im Zoo in Berlin zusammen. Zwischen Knut und Gianna ist das Eis gebrochen. (FOTO: DPA)
Die Eisbären Knut (l) und Gianna treffen in ihrem Freigehege im Zoo in Berlin zusammen. Zwischen Knut und Gianna ist das Eis gebrochen. (FOTO: DPA) dpa

Berlin/dpa. - Zwischen Knut und Gianna ist das Eis gebrochen. Dasnach wie vor in Massen angelockte Publikum erlebt zwar noch keinedicke Freundschaft zwischen den Raubtieren, aber die Eisbären-WG imZoologischen Garten Berlin funktioniert nach vier Tagen infriedlicher Ko-Existenz. Ernste Attacken sind kaum noch zubefürchten. Am Freitag überzeugten sich in Berlin erstmals Tierärztedes Münchener Tierparks Hellabrunn, wo Gianna früher beheimatet war,vom guten Einleben der Knut-Freundin im Zoo der Hauptstadt.

Berlins Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz zog eine erste positiveBilanz und sagte der dpa: «Wir sind sehr zufrieden mit derEntwicklung. Ich bin sicher, dass Knut seine Schüchternheit weiterüberwinden wird.» Auch Tierpfleger Ronny Henkel, der als Nachfolgerdes vor einem Jahr gestorbenen Knut-Ziehvaters Thomas Dörflein vomDach des Bärenfelsens aus jeden Schritt des Duos vorsichtshalberüberwacht, zieht eine positive Bilanz und sagte: «Wir machen unskeine großen Sorgen mehr.» Von jetzt an können die Fans die Zoo-Attraktionen gemeinsam täglich etwa von 9.30 bis 11.30 Uhr und von14.30 bis 17.00 Uhr beobachten.

«Hausherr» Knut hat den ersten Schock verkraftet, als die «Neue»ihn mit einer ordentlichen Backpfeife begrüßte. Drei Tage langschlich Knut als Angsthase über die Anlage, stets im Rückwärtsgangund auf Flucht bedacht. Am Freitag erstmals ein anderes Bild: Dasmännliche Tier versuchte, die Rivalin im Revier zu beeindrucken. Knutführte hoch aufgerichtet Scheinangriffe, Gianna wich erstmals zurück.

Einige weibliche Mitglieder des seit fast zwei Jahren bestehendenFan-Clubs «Knut forever in Berlin» (Knut für immer in Berlin)reagierten begeistert. «Endlich zeigt er ihr, wer hier zu Hause ist»,hieß es. Knut nahm auch wieder seine bestimmende Position auf demhöchsten Punkt der Anlage ein, thronte auf dem Sandberg und ließGianna kaum aus dem Wasser an Land.

Gut eine Woche, nachdem im Tierpark Stralsund ein Braunbär eine imselben Gehege lebende Bärin attackiert und getötet hatte, ist nun dieErleichterung im Zoo Berlin groß. «Wir hatten ja schon guteErfahrungen mit solchen WGs gemacht, als wir Wölfe und Bärenzusammenleben ließen», sagte ein Tierpfleger. Und Zoo-Biologe HeinerKlös versicherte: «Bald spielen sie miteinander.»