Berliner Polizist zu Exzess in Hamburg Berliner Polizist: Berichte über exzessive Party in Hamburg aufgebauscht

Ein Polizist, der bei der ausufernden Party der Berliner Beamten vor dem G20-Gipfel in Hamburg dabei war, hat sich kritisch über die Berichterstattung dazu geäußert. In einem Interview, das am Mittwoch auf Bild.de erschienen ist, sagte der Polizist: „Es wurde nichts beschädigt. Niemand wurde verletzt. Wir haben niemanden beleidigt oder bedrängt. Wir alle waren am nächsten Tag einsatzfähig, es gab keine Ausfälle.“
Von einer Beamtin, die im Bademantel mit einer Waffe hantiert haben soll, habe er nichts mitbekommen. Auch zu Auseinandersetzungen mit Wuppertaler Polizisten sei es nicht gekommen. „Die einzige Öffentlichkeit, die dort tangiert worden sein könnte, war das Sicherheitspersonal“, sagte der Beamte. Er äußerte außerdem die Vermutung, die Sicherheitsleute seien von der Hamburger Polizeiführung auf die Einheit angesetzt worden, um jegliches Fehlverhalten zu dokumentieren.
Mehr als 220 Berliner Polizisten waren nach Hamburg geschickt worden, um die Polizei vor Ort beim G20-Gipfel zu unterstützen. Sie sollen in einer Unterkunft in Bad Segeberg exzessiv gefeiert haben. Zwei sollen in der Öffentlichkeit Sex gehabt haben, eine Polizistin soll im Bademantel mit einer Dienstwaffe hantiert haben, Männer sollen in der Öffentlichkeit uriniert haben. Die Hamburger Polizeiführung schickte die Berliner Polizisten daraufhin umgehend zurück.
Die Beamten sind inzwischen wieder in Berlin im Dienst. Welche Konsequenzen den Polizisten drohen, konnte die Berliner Behörde noch nicht sagen. „Man muss uns auch die Zeit geben, die Vorfälle aufzuklären“, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt hatte am Dienstagabend von möglichen Disziplinarmaßnahmen gesprochen. (dpa)