Behörden Berlin will Umsatzsteuerbetrug erschweren: Neues Finanzamt
Finanzsenator Evers startet das Finanzamt Berlin International. Dort sollen zunächst 150 Mitarbeiter dazu beitragen, dass im Ausland registrierte Unternehmen Umsatzsteuer in Deutschland zahlen.

Berlin - Berlin stellt sich im Kampf gegen Umsatzsteuerbetrug ausländischer Unternehmen neu auf. Dazu hat Finanzsenator Stefan Evers (CDU) am Montag das Finanzamt Berlin International in Neukölln in Anwesenheit von Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) eröffnet. Evers übergab einen symbolischen Schlüssel an Amtsleiterin Beate Penshorn. Die neue Behörde ist zentral für ganz Deutschland für die Umsatzbesteuerung von Unternehmen zuständig, die in mehr als 100 Ländern ansässig sind.
Deren Zahl ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Mit mehr als 115.000 registrierten ausländischen Unternehmen hat sie sich seit 2019 mehr als verzehnfacht. Davon haben nach Angaben der Finanzverwaltung mehr als 110.000 ihren Sitz in der Volksrepublik China, Hongkong, Macau und Taiwan, die insbesondere mit Online-Handel ihr Geld verdienen.
Bisher war das Finanzamt Neukölln für sie zuständig. Mit dem Start des neuen Finanzamts Berlin International soll gewährleistet werden, dass sich die Unternehmen nicht ihrer Verpflichtung entziehen können, in Deutschland Umsatzsteuer abzuführen. Aus Sicht der Berliner Finanzverwaltung leistet das neue Finanzamt damit einen Beitrag gegen internationale Steuerkriminalität. Es startet den Angaben zufolge mit 150 Beschäftigten. Das Personal soll bis Ende 2024 auf bis zu 250 aufgestockt werden.
Den Start des Finanzamts Berlin International hatte die Finanzverwaltung - noch unter dem grünen Finanzsenator Daniel Wesener - bereits im Herbst vergangenen Jahres angekündigt - damals für August 2023.