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Berlin Berlin: «Rosinenbomber» muss notlanden

20.06.2010, 12:57
Nach einer Notlandung liegt ein Flugzeug-Oldtimer der sogenannte Rosinenbomber, am Samstag (19.06.2010) auf einem Feld bei Schönefeld. (FOTO: DPA)
Nach einer Notlandung liegt ein Flugzeug-Oldtimer der sogenannte Rosinenbomber, am Samstag (19.06.2010) auf einem Feld bei Schönefeld. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Berlin/dpa. - «Dennoch ist die Notlandung der schwerste Vorfall seit1989», sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel auf einer Pressekonferenzam Sonntag. Die Oldtimer-Maschine, die zu einem Rundflug über derHauptstadt starten wollte, war am Samstag bei Selchow nahe demFlughafen notgelandet. Sieben der 28 Insassen verletzten sich.

Kurz nach dem Abheben des Rosinenbombers gegen 14.45 Uhr inSchönefeld war nach Angaben des Unternehmens Air Service Berlin daslinke Triebwerk ausgefallen. Das rechte Triebwerk konnte das Flugzeugnicht alleine in der Luft halten. Der Pilot versuchte, das Flugzeugaus rund 60 Metern Höhe auf einen Acker zu lenken.

Bei der Landung schlitterte die Maschine 150 Meter auf einerZufahrtsstraße zur Baustelle des Hauptstadtflughafens BBI entlang,bis sie an einem Pfosten des Bauzauns hängen blieb. Das rechteTriebwerk ging in Flammen auf. Air Service setzt den Original-Rosinenbomber für Nostalgie-Rundflüge über Berlin ein.

Als Polizei und Feuerwehr am Unglücksort eintrafen, hatten sichlaut Flughafenfeuerwehr bereits alle Insassen selbst aus dem Flugzeuggerettet. Ein Notfallseelsorger betreute Passagiere undBesatzungsmitglieder. Am Sonntag war nur noch der Co-Pilot, der einenNasenbeinbruch erlitten hatte, im Krankenhaus.

Die Ursache der Bruchlandung war am Sonntagmittag noch unklar. DieUnglücksmaschine werde noch untersucht, mit einem Ergebnis sei imLaufe des Sonntags zu rechnen, wie Air Service Berlin mitteilte. Dieverkehrspolitische Sprecherin der Grünen im BerlinerAbgeordnetenhaus, Claudia Hämmerling, forderte, «diese in jederHinsicht technisch museumsreifen Maschinen» nicht mehr zurSightseeing-Flügen zu nutzen.

Während der Luftbrücke 1948/49 wegen der sowjetischen Blockadeversorgten Flugzeuge dieses Typs den Westteil Berlins mitLebensmitteln. Die ersten Flugzeuge hatten vor allem Trockenfrüchtegeladen. Deshalb tauften die Berliner sie Rosinenbomber.