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Schock für kranken Mann Berlin: Jobcenter kürzt Hartz IV, weil Kühlschrank verdächtig leer ist

25.02.2018, 13:23

Für Daniel Nitsch aus Berlin hätte das Jahr 2018 wohl nicht schlechter starten können. Wie die BZ berichtet, hatte der 31-Jährige am 2. Januar einen unangekündigten Besuch einer Mitarbeiterin des Jobcenters in seiner Wohnung im Stadtteil Spandau, die prüfte, ob er überhaupt in der Wohnung leben würde.

Nachbarn hätten dem Jobcenter gemeldet, dass der Mann seine Wohnung wohlmöglich illegal untervermieten würde. Als die Mitarbeiterin des Jobcenters am 2. Januar dann in den Kühlschrank des 31-Jährigen schaute, war dieser lediglich mit wenigen Dingen wie Ketchup, Dressings und Butter befüllt, weil der Epileptiker Weihnachten und Silvester bei seiner Mutter verbracht hatte und erst in seine Wohnung zurückgekehrt war.

Scheinbar bestätigte der zu leere Kühlschrank für die Mitarbeiterin des Jobcenters die Vorwürfe der Nachbarn. Denn Anfang Februar erhielt der 31-Jährige Post vom Jobcenter, in dem ihm erklärt wurde, dass er ab sofort die Miete seiner Wohnung (356,60 Euro) selbst zahlen muss.

Kühlschrank von 31-Jährigen für Jobcenter zu leer: Mann kann Vorwürfe nicht verstehen

Für den kranken 31-Jährigen, der auf die monatliche finanzielle Unterstützung angewiesen ist, war das Schreiben ein Schock, auch weil er die vermeintlichen Vorwürfe der Nachbarn nicht nachvollziehen kann:

„Meine Nichten und Neffen besuchen mich oft. Besonders in den Ferien oder über das Wochenende. Manchmal übernachten sie auch bei mir. Sie sind zwischen drei und 20 Jahre alt“, sagte Nitsch der BZ.

Nun muss er gemeinsam mit seiner Mutter nachweisen, dass er aufgrund seiner Epilepsieerkrankung manchmal bei seiner Mutter lebt, aber dennoch in seiner Wohnung in Spandau wohnt, sie also nicht untervermietet hat. (mz)