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Berlin Berlin: Geständnis: Pfleger tötete fünf Patienten

03.07.2001, 09:21

Berlin/dpa. - Erst vorrund zwei Wochen hatte ein ehemaliger Altenpfleger in Bremerhavenzugegeben, fünf alte Frauen getötet zu haben.

Bei den Opfern in Berlin handelte es sich ebenfalls um älterePatienten. «Die etwa 70-Jährigen waren alle in lebensbedrohlichemZustand in die Intensivstation eingeliefert worden», sagteJustizsprecher Daue. Daher habe bei ihrem Tode keinerlei Verdachtauf ein Verbrechen bestanden. Der Fall sei erst durch das Geständnisdes 27-Jährigen im Frühjahr dieses Jahres ans Licht gekommen.

Dabei habe der Beschuldigte angegeben, aus Mitleid mit denSchwerstkranken gehandelt und «eine Art Sterbehilfe» geleistet zuhaben. «Ich dachte, ich tue den Patienten etwas Gutes, wenn ich ihreQualen verkürze», erklärte er in einem Schreiben an das Magazin«Stern». Inzwischen bereue er seine Taten. «Ich habe den Patientenmeine Meinung aufgedrückt, ohne zu wissen, ob sie es so wollten. Dastut mir furchtbar leid.»

In Bremerhaven sucht die Polizei unterdessen weiter nachgerichtsfesten Beweisen für die Mordserie des geständigenKrankenpflegers. Der 31-Jährige hatte gestanden, aus Habgier fünfFrauen im Alter von 80 bis 90 Jahren getötet zu haben. Derzeit wirdnach Angaben der Staatsanwaltschaft das Tatgeschehen «akribischrekonstruiert».

In Berlin ermitteln die Staatsanwaltschaft und die zuständigeMordkommission jetzt wegen Totschlags in fünf Fällen. Derzeit weisealles darauf hin, dass der Beschuldigte auch diesmal die Taten imZustand geistiger Erkrankung verübt hat und damit schuldunfähig ist,sagte Daue weiter.