1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Berlin: Berlin: Erneute Geiselnahme in Bank

Berlin Berlin: Erneute Geiselnahme in Bank

27.12.2012, 14:12

Berlin/dapd. - Schock in Berlin: Knapp eine Woche nach einer Geiselnahme in Zehlendorf ist erneut ein Spezialeinsatzkommando der Polizei zu einem Einsatz in einer Bank ausgerückt. Mit einer Schusswaffe hatte ein 68-Jähriger am Donnerstagmittag einen Kundenberater in einer Postbank-Filiale in Charlottenburg bedroht und ein Fernsehinterview gefordert, wie die Polizei mitteilte. Nach knapp einer Stunde konnten die Einsatzkräfte den Mann überwältigen. Verletzte gab es nicht.

Den Angaben zufolge betrat der Mann die Bank um 13.20 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich laut einem Polizeisprecher mehrere Kunden und Mitarbeiter in dem Gebäude auf, die jedoch alle flüchten konnten. Derweil bedrohte der 68-Jährige den Bankangestellten und forderte ihn auf, ein Gespräch mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zu vermitteln. Der Täter habe kein Geld verlangt, sagte der Polizeisprecher.

Die alarmierten Einsatzkräfte sperrten daraufhin die nähere Umgebung weiträumig ab. Bereits um 14.10 Uhr erfolgte der Zugriff durch das Spezialeinsatzkommando. Anschließend wurde der 68-Jährige zur Vernehmung gebracht. Konkrete Angaben zu dem Mann und seinen Motiven konnte der Polizeisprecher zunächst nicht machen. Gegen 15.00 Uhr wurden die Verkehrssperrungen bereits wieder aufgehoben.

Der Vorfall weckte in Berlin Erinnerungen: Erst am vergangenen Freitag hatte ein 29-Jähriger eine Filiale der Deutschen Bank in Zehlendorf überfallen und einen Angestellten als Geisel genommen. Außerdem hatte er gedroht, das Gebäude zu sprengen. Nach fast zehn Stunden konnte ihn die Polizei davon überzeugen, aufzugeben und seine Geisel freizulassen. Dem Täter drohen laut Polizeiangaben nun 5 bis 15 Jahre Haft.

Am Donnerstag dauerten die Ermittlungen in diesem Fall noch an. Vor allem das genaue Motiv des Täters ist weiterhin unklar. In den kommenden Tage werde das persönliche Umfeld des 29-Jährigen befragt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Es müsse geklärt werden, ob Schulden und Geldsorgen den Mann zur Tat veranlasst hätten.