1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Kultur: Beelitzer Festspiele zeigen Kästners „Drei Männer im Schnee“

Kultur Beelitzer Festspiele zeigen Kästners „Drei Männer im Schnee“

Wer Schnee im Spätsommer erleben will, hat bei den Beelitzer Festspielen Gelegenheit. Die Kästner-Komödie „Drei Männer im Schnee“ hat dort Premiere. Die Stück-Besetzung verspricht großen Spaß.

Von dpa Aktualisiert: 29.08.2023, 16:15

Beelitz - Zum Sommerende schon mal ein Winterspaß und das mit Prominenten: Das erwartet die Gäste der Beelitzer Festspiele an diesem Mittwoch (19.30). Bei der fünften Freiluft-Theatersaison hat die Verwechslungskomödie von Erich Kästner „Drei Männer im Schnee“ Premiere. Unter der Regie von Folke Braband zeigen Darsteller wie Peter Nottmeier, Bürger Lars Dietrich, Achim Wolff und Hannah Baus einmal mehr ihr komödiantisches Talent. In dem Klassiker aus dem Jahre 1934 geht es um die Frage, wer Millionär und wer armer Schlucker ist und wie unterschiedlich Menschen aufgrund ihrer Erscheinung behandelt werden.

„Es ist eine spannende Geschichte und auch ein schmaler Grat zwischen Komik, Nicht-Comedy, aber auch Ernsthaftigkeit und Wahrhaftigkeit“, beschreibt Hauptdarsteller Peter Nottmeier - auch bekannt aus der Comedy-Sendung Switch - der Deutschen Presse-Agentur das Stück. Er spielt Geheimrat Schlüter, der sich als armer Schlucker ausgibt. Bürger Lars Dietrich tritt als mittelloser Dr. Scheinpflug auf, der plötzlich für einen Millionär gehalten wird. So entsteht ein Geflecht aus urkomischen Verwechslungen. Regisseur Braband (Ladys Night) hat das Stück etwas „entschlackt“. Die temporeiche Geschichte kommt mit viel Aktion und spritzigen Dialogen daher.

Die Idee, das winterliche Stück nach Beelitz zu holen, hatte Bürgermeister Bernhard Knuth (parteilos), der 2013 die Festspiele ins Leben rief. Zunächst wurde auf der „grünen Wiese“ gespielt, zur Landesgartenschau 2022 wurde die Festspielbühne eingeweiht.

Entertainer Bürger Lars Dietrich liebt Komödien seit der Kindheit. Erich Kästner und dessen Humor habe er auch seinen Kindern nah gebracht, erzählt der 50-jährige gebürtige Potsdamer. Der ausgebildete Tänzer, Moderator, Schauspieler und Musiker spielt seit 15 Jahren Theater. Das Stück aus den 30-iger Jahren reize ihn auch wegen der Mode - Knickerbocker und Schlips habe ihm schon immer gut gestanden, sagt er augenzwinkernd. „Im Stück bin ich ein armer, unschuldiger junger Mann, macht auch Spaß, das zu spielen in meinem Alter.“ Auf der Bühne verliebt er sich in die Tochter des Millionärs, gespielt von seiner Lebensgefährtin Hannah Baus. „Als Paar funktionieren wir auch auf der Bühne gut, das ist ja nicht immer so.“

Schauspieler Achim Wolff, im Stück der Diener Johann, stand bereits 2017 in der „Pension Schöller“ mit Herbert Köfer in Beelitz auf der Bühne. Köfer, der beliebte DDR-Schauspieler, war 2021 mit 100 Jahren gestorben. Seine Frau Heike hat Regisseur Braband in den vergangenen Monaten bei der Überarbeitung des Kästner-Originals unterstützt.