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Bayern Bayern: Schwestern wurden erstochen und erschlagen

Von Adrian Gerlitsch 25.03.2011, 11:24
Die Mutter fand die Leichen ihrer Töchter, als sie am frühen Morgen von der Arbeit aus einer nahe gelegenen Kneipe nach Hause in Krailling kam. (FOTO: DPA)
Die Mutter fand die Leichen ihrer Töchter, als sie am frühen Morgen von der Arbeit aus einer nahe gelegenen Kneipe nach Hause in Krailling kam. (FOTO: DPA) dpa

Krailling/dapd. - Der Mord an den beiden Mädchen imoberbayerischen Krailling war offenbar kein Sexualverbrechen. DieObduktion habe keine Anhaltspunkte für einen derartigen Hintergrundder Tat ergeben, erklärte die Polizei am Freitag in München. Anbeiden Tatopfern seien jedoch «vielfältige Gewalteinwirkungenverschiedener Art» festgestellt worden. Auch ein am Tatortgefundenes Messer sei dabei offenbar verwendet worden, hieß es.Details zu den Verletzungen nannten die Ermittler nicht.

Die Mutter hatte die beiden acht und elf Jahre alten Schwesternam Donnerstag leblos in ihrer Wohnung im ersten Stock einesMehrfamilienhauses gefunden, als sie kurz vor 5.00 Uhr morgens nachHause kam. Bislang fand die Polizei am Tatort keine Einbruchsspuren.«Die Haustüre war nicht versperrt und von außen mit einem Drehknopfzu öffnen», sagte der Leiter der Mordkommission, Markus Kraus.

Zwtl: Genauer Todeszeitpunkt unklar

Die zum Tatort gerufenen Polizeibeamten hatten amDonnerstagmorgen vor Ort noch eine Reanimation der beiden Schwesternbegonnen, «um nichts unversucht zu lassen», wie Kraus sagte.Rettungskräfte konnten kurz darauf aber nur noch den Tod der Mädchenfeststellen. Der genaue Todeszeitpunkt war bei der Obduktion nichtfestzustellen.

Die 41-jährige Mutter der beiden Mädchen hatte die Wohnung derPolizei zufolge am Abend vor den Morden gegen 22.30 Uhr verlassen.Sie war in die nahegelegene Gaststätte ihres 52-jährigenLebensgefährten gegangen, wo an diesem Tag eine private Feierstattfand. Laut Polizeiangaben besuchten die Feier im Laufe desAbends rund 50 Personen. Gegen 1.00 Uhr habe die Gaststätte danngeschlossen. Gegen 4.40 machte sich die Mutter zusammen mit ihremLebensgefährten wieder auf den Heimweg.

Zwtl: Bereits 30 Personen vernommen

Die Polizei vernahm im Zusammenhang mit den Morden im Laufe desDonnerstags bereits etwa 30 Personen, darunter auch den Vater derbeiden Mädchen. Er lebt von der Mutter getrennt, soll sich nachAngaben von Anwohnern aber um die Töchter gekümmert haben.

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen zweifachen Mordesaufgenommen. Der Polizei zufolge wird in alle Richtungen ermittelt,bisher gebe es noch keinen Tatverdächtigen. Die Ermittler habeninzwischen eine Sonderkommission eingerichtet. Sie trägt den Namen«Margarete» nach der Straße, in der das Verbrechen geschehen war.Das Bayerische Landeskriminalamt hat für Hinweise, die zurErgreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euroausgesetzt.