Bayern Bayern: Mutter tötet ihre beiden Söhne und sich selbst
EMMERING/DAPD/DPA. - Der 45-jährige Vater fand die Leichen seiner Frau und seiner Söhne im Alter von vier und sechs Jahren in der Nacht zum Samstag zuhause, wie die Polizei mitteilte. Bereits vor einer Woche hatte ein Vater aus dem Allgäu seine beiden kleinen Söhne erstickt und sich dann erhängt.
Motiv noch völlig unklar
Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck ist überzeugt, dass die Mutter die Tat begangen hat. Die Obduktion habe ergeben, dass die Kinder erstickt worden seien. Was genau geschehen sei, habe noch nicht geklärt werden können. Gewaltspuren am Hals der Jungen seien nicht festgestellt worden.
Das Motiv für die Tat ist noch völlig unklar. Laut einem Polizeisprecher wohnte das Ehepaar mit den Kindern in einem Einfamilienhaus in einem Neubaugebiet der rund 6 300 Einwohner großen Gemeinde westlich von München. Von einer Trennung sei nichts bekannt, sagte der Sprecher. Auch von Streit oder schwierigen Familienverhältnissen wisse die Polizei nichts. Der gepflegte Garten mit Sonnenblumen und bunten Figuren hinterlässt einen idyllischen Eindruck. Die Frau habe als Erzieherin in einer Kindertagesstätte gearbeitet und sei geschätzt gewesen.
Der unter Schock stehende Vater konnte zu den Umständen vorerst nicht befragt werden. Er wurde unmittelbar von einem Kriseninterventionsteam betreut und später in die Obhut von Angehörigen übergeben. Wann er befragt werden könne, hänge von seiner psychischen Verfassung ab, sagte ein Polizeisprecher. Wo sich der 45-Jährige vor seinem Eintreffen in dem Einfamilienhaus gegen 23.15 Uhr aufhielt, konnte der Sprecher nicht sagen. Die Leichen sind mittlerweile zur Bestattung freigegeben.
Zweiter Fall in wenigen Tagen
Erst in der vergangenen Woche war es zu einem Familiendrama im Allgäu gekommen. Ein 44-Jähriger hatte seine Söhne im Alter von vier und zehn Jahren erwürgt und sich danach auf einem Industriegelände nahe Kempten erhängt. Die ahnungslose Ehefrau und eine 16-jährige Tochter wurden wohlbehalten zuhause angetroffen. Das Motiv soll mit den schwierigen Familienverhältnissen zusammenhängen.
Psychologen sprechen in beiden Fällen von erweitertem Selbstmord. Dabei nimmt der Täter ihm nahe stehende Personen ohne deren Einverständnis mit in den Tod.
