Bayern Bayern: Fünf Menschen sterben in einem Wohnhaus in Augsburg

Augsburg/dpa. - Fünf Menschen - darunter ein siebenjährigesMädchen - sind in Augsburg einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.Es handelt sich um vier Mitglieder einer türkischen Familie und einenBekannten der Familie. Blutüberströmt wurden die Leichen am Montag ineiner Doppelhaushälfte im Stadtteil Bärenkeller gefunden, berichtetedie Polizei. Die Opfer wurden erstochen. Die Polizei hielt eineEifersuchtstat für möglich und fahndet nach dem 37 Jahre alten,getrennt lebenden Ehemann der Mutter der Siebenjährigen. Die Polizeirichtete für die weiteren Ermittlungen eine 32-köpfigeSonderkommission «ELA» ein.
Bei den Toten handelt es sich um die 29 Jahre alte Mutter desMädchens, deren 25 Jahre alten Bruder sowie die 53-jährige Oma.Fünftes Opfer war der Polizei zufolge ein 35-jähriger Bekannter derFamilie. Zunächst war unklar gewesen, in welchem Familienverhältnisdie Opfer genau zueinander standen.
Zur Fahndung nach dem 37-Jährigen sagte die Polizei, man wissenicht, ob der Mann der Täter sei, doch könne er auf jeden Fallwichtige Angaben zum Geschehen machen, hieß es. «Wir können abernicht ausschließen, dass der Mann in Zusammenhang mit der Tat steht»,sagte ein Polizeisprecher.
Den Einsatzkräften bot sich ein Bild des Grauens. Die Leichenwurden in verschiedenen Räumen - vom Keller bis zum Dach - des Hausesgefunden. Die Polizei geht davon aus, dass sie in der Nacht zumMontag umgebracht wurden. Sie wurden am Montagmittag von einem 24-jährigen Freund der Familie gefunden, der am Sonntagabend noch zuBesuch gewesen war und einen Schlüssel zum Haus hatte.
Die Anwohner reagierten bestürzt und betroffen. Sanitäter undNachbarn mussten psychologisch betreut werden. Das Bayerische RoteKreuz schickte ein achtköpfiges Kriseninterventionsteam und einenNotfallseelsorger zum Ort des Geschehens. Auch Gerichtsmedizinerwaren vor Ort. Um bei der Suche nach den Hintergründen der Tatvoranzukommen richtete die Kriminalpolizei Augsburg auch eineSonderrufnummer ein. Bis zum Montagabend hatten sich keine Zeugengemeldet, die etwas von der Tat mitbekommen hatten.
