Union Berlin Baumgart: Klassenerhalt ohne „Philosophie-Gequatsche“
Nach zwei Jahren Abstiegskampf soll bei Union Berlin wieder eine Saison ohne Sorgen folgen. Trainer Baumgart hat klare Vorstellungen, was bei den Eisernen nun gefragt ist.

Berlin - Steffen Baumgart stand mit verschränkten Armen am Spielfeldrand und schaute ganz genau hin. Gleich beim ersten Training unterbrach der Chefcoach des 1. FC Union Berlin manche Übungseinheit und griff mit seinen Anweisungen korrigierend ein.
Da war nach gut einer Stunde im Nieselregen auch die Stimme später etwas rau. „Da ich heute aus meiner Sicht sehr ruhig war und die Stimme trotzdem belegt ist, muss auch die wieder trainiert werden“, sagte Baumgart.
Vor 850 Fans im Stadion an der Alten Försterei startete der Fußball-Bundesligist in die Saisonvorbereitung. Und für Baumgart gibt es nach der Zitterpartie um den Bundesliga-Verbleib in der nächsten Spielzeit nun vor allem ein Ziel.
„Das Saisonziel mit diesem Verein sollte immer erst der Klassenerhalt sein und nichts anderes. Dann werden wir sehen, wie die Saison läuft. Der erste Plan ist, sich weiter in der Bundesliga zu integrieren“, sagte Baumgart.
Ob dieses Ziel mit mehr Offensivfußball oder einem Wechsel von einer Dreier- zu einer Viererkette erreicht werden soll, wollte der Union-Trainer nicht beantworten. „Meine Philosophie ist, wenn es geht, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Dieses Philosophie-Gequatsche geht mir sowieso auf den Sack“, sagte Baumgart.
Großer Kader in der Alten Försterei
25 Feldspieler und vier Torhüter waren bei den Eisernen am Start. Mit dabei auch die Top-Zugänge Oliver Burke (Werder Bremen) und Ilyas Ansah (SC Paderborn) sowie die Leih-Rückkehrer Livan Burcu (1. FC Magedburg) und Yannic Stein (SV Babelsberg 03).
Über noch erwartete Zu- oder Abgänge oder eine ideale Kadergröße wollte Baumgart aber auch nicht sprechen. „Ich bin immer zufrieden mit den Jungs, die wollen, die Jungs haben wir hier. Der Kader ist gut, und wir freuen uns mit dem Kader zu arbeiten“, sagte der 53-Jährige.
Aljoscha Kemlein trainierte zur Belastungssteuerung individuell im Fitnessraum. Der Südkoreaner Jeong Woo-Yeong wird erst am Sonntag in Berlin erwartet, wenn bei Grün-Weiss Ahrensfelde (15.30 Uhr) das zweite Testspiel ansteht. Die erste Probepartie bestreiten die Eisernen am Samstag (15.30 Uhr) beim Brandenburger SC Süd 05.
Fortgesetzt wird die Vorbereitung mit einer Österreich-Reise inklusive Testspielen beim LASK in Linz am 19. Juli (16.00 Uhr) und einen Tag später bei Rapid Wien (16.00 Uhr). Ins Trainingslager geht es vom 23. Juli bis 1. August bei Ausrüster Adidas in Herzogenaurach, wo sonst Bundestrainer Julian Nagelsmann die Nationalmannschaft trainieren lässt.
Pflichtspielauftakt ist am 15. August (18.00 Uhr/Sky) in der ersten Runde des DFB-Pokals beim FC Gütersloh. Zum Bundesliga-Auftakt kommt Pokalsieger VfB Stuttgart am 23. oder 24. August ins Stadion an der Alten Försterei.