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Bahn Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig: Kosten für Planungen steigen

Seit Jahren wird um den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Leipzig und Chemnitz gerungen. Nun setzen Mehrkosten bei den Planungen dem Vorhaben zu. Muss es deswegen abgespeckt werden?

Von dpa 05.05.2025, 18:25
Ausbau der Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig: Land hat mit Mehrkosten für Planungsleistungen zu kämpfen (Archivbild).
Ausbau der Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig: Land hat mit Mehrkosten für Planungsleistungen zu kämpfen (Archivbild). Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Chemnitz - Im Ringen um den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig will Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU) drohende Abstriche abwenden. Hintergrund sind Mehrkosten in Millionenhöhe bei den Planungsleistungen, für die dem Land das Geld fehlt. Dafür werde intensiv nach Lösungen gesucht, berichtete Kraushaar nach einem Gespräch mit Vertretern von Bahn, Verkehrsverbänden, Wirtschaft und der Stadt Chemnitz. 

Die Strecke habe große Bedeutung für die Region, betonte die Ministerin. Daher sei es ihr wichtig, an dem bisher gefundenen Kompromiss beim Ausbau festzuhalten. Bis Ende Juni müsse mit der Bahn eine Lösung gefunden werden. Sie sei optimistisch, dass dies gelinge. 

Seit Jahren wird über den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke diskutiert. Aus Kostengründen sollte sie den letzten Planungen zufolge schon an zwei Brücken auf 1 und 1,6 Kilometern eingleisig bleiben. Das Land hat im neuen Doppelhaushalt für die weiteren Planungen rund 8,1 Millionen Euro vorgesehen - 12 Millionen weniger als erforderlich. Deswegen drohen weitere Abstriche beim zweigleisigen Ausbau. 

„Die Neubewertung der Trassierung des insgesamt rund sechs Kilometer langen Streckenabschnittes zwischen Cossen und Burgstädt ist dabei Teil dieser Überlegungen“, hatte das Infrastrukturministerium Mitte April auf Anfrage mitgeteilt. 

Oberbürgermeister warnt vor langfristigen Folgen

Die eingleisigen Abschnitte weiter auszudehnen hätte gravierende Folgen für den Zugverkehr auf der Strecke, insbesondere den geplanten 30-Minuten-Takt zwischen beiden Städten, warnte der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD). Es gebe nun ein Bekenntnis des Landes, sich aktiv um eine finanzielle Lösung zu kümmern. Das sei ein guter Schritt, so Schulze. 

Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, Martin Walden, bezeichnete das Projekt als ein „Herzensanliegen“. Die Bahn werde alles dafür tun, dass es keinen Planungsabriss gebe. Die Mehrkosten hätten sich durch neue Erkenntnisse im Laufe der Planungen sowie in den vergangenen Jahren gestiegene Marktpreise für Planungsleistungen ergeben, sagte er.