1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Baden-Württemberg: Baden-Württemberg: «Das war wie ein Urknall»

Baden-Württemberg Baden-Württemberg: «Das war wie ein Urknall»

Von Klaus Wittmann 03.05.2009, 14:48
Bei einem Blitzeinschlag auf einen Fußballplatz in Muttensweiler (Kreis Biberach) während der Aufwärmphase zweier Mannschaften sind am Samstag 28 Menschen verletzt worden, drei davon schwer. (FOTO: DPA)
Bei einem Blitzeinschlag auf einen Fußballplatz in Muttensweiler (Kreis Biberach) während der Aufwärmphase zweier Mannschaften sind am Samstag 28 Menschen verletzt worden, drei davon schwer. (FOTO: DPA) dpa

Ingoldingen/ddp. - Kurz vor Beginn eines Spiels zweierJugendfußballmannschaften wurden dort auf einem Sportplatz amSamstagnachmittag bei einem Blitzeinschlag 26 Menschen verletzt, dreivon ihnen schwer. Ein lebensgefährlich verletzter 17-Jähriger liegtim künstlichen Koma, sein Zustand ist nach Angaben der Polizeiinzwischen aber stabil.

Am Tag danach ist nichts zu sehen an dem Flutlichtmasten, in dender Blitz eingeschlagen hat. Plötzlich habe es einen fürchterlichenSchlag gegeben und ein grelles Licht, berichtet der Wirt desSportheims des SG Stafflangen-Muttensweiler, Charly Hänle. «Das warwie ein Urknall, so was habe ich noch nie gehört.» Im Vereinsheimhabe es den Schrank mit den Gläsern regelrecht zerrissen, dieRückwand wurde eingedrückt, die Gläser seien geplatzt. «Das warunbeschreiblich. Ich hab' gedacht, da ist in der Küche etwasexplodiert», betont er.

Dann hätten aber schon die Menschen gerufen: «Da liegen sie!» DreiSpieler seien schwer verletzt worden. 23 weitere Personen leicht.«Ein Spieler der gegnerischen Mannschaft hat kein Lebenszeichen mehrgegeben, hat einen Herzstillstand gehabt, nicht mehr geatmet", betontHämle. Umgehend hätten er und weitere Helfer mitWiederbelebungsversuchen begonnen, bis der Notarzt eintraf.

Das ging alles recht schnell, schildert Thorsten Richter von derFeuerwehr. Er ist auch zweiter Vorstand der SGStafflangen-Muttensweiler. Auch er hat nach eigenen Worten so etwasnoch nie gesehen. Der Blitz kam nach übereinstimmenden Schilderungenvöllig unerwartet.

Ein «kleines Regenwölkchen» war alles, keine Gewitterwolke,nichts, schildern der Feuerwehrmann und der Sportheimwirt. «Da gab esvorher keinen Donner, da war nichts, die Sonne hat geschienen, aufder anderen Hälfte des Platzes hat es genieselt, nicht geregnet, nurgenieselt», sagt Hänle. Dann habe es den lauten Schlag gegeben, undein grelles Licht habe den Sportplatz erleuchtet.

Der lebensgefährlich verletzte A-Jugend-Spieler hatte an einemGeländer neben dem Flutlichtmast Dehnübungen absolviert. Die anderenJugendfußball-Spieler hätten zu dieser Zeit das Metallgeländer amRande des Spielfeldes nicht berührt, sagt Hänle.