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Babymilch-Skandal Babymilch-Skandal: Mögliche Ermittlungen gegen weitere Mitarbeiter

13.11.2003, 17:04
Ein Tanklastwagen steht am Montag (10.11.2003) auf dem Gelände der Firma Humana Milchunion in Everswinkel. In Israel ist nach dem Tod von drei Babys eine in Deutschland hergestellte Soja-Milch aus dem Handel genommen worden. Die Baby-Nahrung, die unter dem Markennamen Remedia vertrieben wird, stammt von der Firma Humana Milchunion aus dem münsterländischen Everswinkel. (Foto: dpa)
Ein Tanklastwagen steht am Montag (10.11.2003) auf dem Gelände der Firma Humana Milchunion in Everswinkel. In Israel ist nach dem Tod von drei Babys eine in Deutschland hergestellte Soja-Milch aus dem Handel genommen worden. Die Baby-Nahrung, die unter dem Markennamen Remedia vertrieben wird, stammt von der Firma Humana Milchunion aus dem münsterländischen Everswinkel. (Foto: dpa) dpa

Bielefeld/Herford/ddp. - Die Bielefelder Staatsanwaltschaft wird ihre Ermittlungen bei dem Herforder Babynahrungshersteller Humana im Zusammenhang mit dem Tod von zwei israelischen Säuglingen möglicherweise auf weitere Mitarbeiter ausdehnen. Bisher richte sich das Verfahren gegen die Leiterin der Produktkontrolle, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Die Ergebnisse der Untersuchungen würden zeigen, wie die personellen Verantwortlichkeiten für die von Humana eingeräumten Versäumnisse verteilt seien.

Nach dem Tod der Säuglinge, der von fehlerhafter Humana-Sojamilch verursacht worden sein soll, hat Russland den Verkauf von Produkten des Unternehmens vorläufig gestoppt, wie ein Firmensprecher sagte. Humana werde daher von zwei unabhängigen Labors die für Russland bestimmten Produkte auf ihren einwandfreien Zustand testen lassen. Der Sprecher betonte, die von dem Skandal betroffene spezielle koschere Soja-Babymilch werde ausschließlich in Israel vertrieben.

Die Verunsicherung bei den Verbrauchern in Deutschland hält sich nach Angaben des Unternehmens in Grenzen. Die Zahl der Anrufe bei der firmeneigenen Verbraucher-Hotline, bei der üblicherweise im Durchschnitt sechs pro Tag eingingen, habe sich in den vergangenen Tagen knapp vervierfacht, berichtete der Sprecher. «Wir haben daher nicht den Eindruck dass eine größere Verunsicherung am Markt besteht.» Humana werde in den nächsten Tagen zunächst die wichtigsten Produkte schnell auf ihre Sicherheit hin überprüfen und die Ergebnisse dann bekannt geben.

Fehlerhafte Babymilch des Herstellers wird in Israel für den Tod von zwei Säuglingen verantwortlich gemacht. Dem Produkt mit Namen Remedia Super Soya 1 war zu wenig lebenswichtiges Vitamin B1 beigemengt worden. Humana hatte eingeräumt, dass es bei der Rezeptur des Produkts fehlerhafte Berechnungen gegeben habe, die bei einer späteren Produktkontrolle nicht entdeckt worden seien.

Die Produktentwicklerin Ute Kramer von der Humana GmbH hält am Montag (10.11.2003) eine Dose der Säuglingsnahrung Remedia Super Soya bei der Pressekonferenz des Unternehmens in Herford. (Foto: dpa)
Die Produktentwicklerin Ute Kramer von der Humana GmbH hält am Montag (10.11.2003) eine Dose der Säuglingsnahrung Remedia Super Soya bei der Pressekonferenz des Unternehmens in Herford. (Foto: dpa)
dpa