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Autounfall in Berlin-Köpenick Autounfall in Berlin-Köpenick: Fahrer stirbt nach Sturz in die Dahme

Von Lutz Schnedelbach 04.12.2014, 15:18
Dramatische Szenen in Köpenick: Das Auto wird von der Feuerwehr aus der Dahme gezogen.
Dramatische Szenen in Köpenick: Das Auto wird von der Feuerwehr aus der Dahme gezogen. ABIX Lizenz

Zweieinhalb Tage nach dem tragischen Unfall auf der Langen Brücke in Köpenick ist am Donnerstagmittag der 18 Jahre alte Fahrer des Unglücksautos im Krankenhaus gestorben. Bereits einen Tag zuvor war die Beifahrerin ihren Verletzungen erlegen.

Die beiden Insassen, die auf der Rückbank saßen, sich selbst aus dem Wrack befreit hatten und sich an Land hatten retten können, liegen weiterhin in Krankenhäusern. Sie seien beide auf dem Weg der Besserung, teilte die Polizei am Donnerstagnachmittag mit. Fahrer und Beifahrerin konnten erst nach 40 Minuten aus dem Wasser geholt werden. Nach Informationen der Polizei soll der Fahrer nüchtern gewesen sein.

Auf dem Weg nach Hause

Die Unfallursache ist noch nicht geklärt. Die vier Freunde waren am Dienstag kurz nach Mitternacht auf dem Weg nach Hause. Sie hatten zusammen gesessen und den Abend gemeinsam verbracht. Nach bisherigen Informationen der Polizei saß der 18 Jahre alte Paul am Steuer seines Opel Vectras.

Neben ihm saß die zwei Jahre ältere Franziska und auf der Rückbank die 20-jährige Anna und der gleichaltrige Nico. Ob Paul zu schnell mit seinem Opel unterwegs war, kann die Polizei noch nicht sagen. Feststeht, dass der Wagen auf der Brücke ins Schleudern geriet, rückwärts ein Schutzgitter durchschlug und dann rückwärts in die Dahme rutschte, die an dieser Stelle vier Meter tief ist. Das Wasser hatte zum Unfallzeitpunkt eine Temperatur von drei Grad.

Zunächst war von den Ermittlern Blitzeis als Unfallursache angenommen worden. Doch das scheint nicht mehr eindeutig zu sein. Zwar fanden die Ermittler Eis auf der Brücke; es stammte aber offenbar vom Unfallwagen selbst, der mit Wasser vollgelaufen war, das bei der Bergung auf die Brücke geflossen und sofort gefroren war. Zum Unfallzeitpunkt war es minus zwei Grad kalt.

Das Gutachten zum technischen Zustand des Opels wiederum ist noch nicht fertig. Das dauere erfahrungsgemäß einige Wochen, hieß es im Polizeipräsidium.

Indes wurden Vorwürfe gegen die Feuerwehr laut: Sie sei nicht rechtzeitig am Unfallort gewesen. Dies wies die Behörde zurück. Retter seien unmittelbar nach dem Unfall mit einem Boot vor Ort gewesen, sagte ein Sprecher. Sie hätten alles getan, die jungen Leute zu retten. Die Befreiung gelang jedoch erst, als Taucher zum Einsatz kamen – sie sind in der 30 Kilometer entfernten Siemensstadt stationiert.

Das Auto hatte kurz vor der Brücke das rote Fußgängergitter durchbrochen.
Das Auto hatte kurz vor der Brücke das rote Fußgängergitter durchbrochen.
dpa/Jörg Carstensen Lizenz