Auktion Auktion: Fix und Foxi vor der Auflösung

München/dpa. - Sechseinhalb Jahre nach dem Tod ihres Schöpfers Rolf Kauka werden dieOriginalzeichnungen, Aquarelle und drei Ölgemälde der frechen Bandenun in München am kommenden Montag (12. Februar) versteigert.
Auch einige Zeichnungen von Bussi-Bär kommen unter den Hammerebenso wie Figuren von Fix und Foxi, die Prominente wie die FußballerLukas Podolski und Sebastian Schweinsteiger bemalt haben. Ihren Erlöswill Kaukas Witwe Alexandra der Aktion «Ein Herz für Kinder» spenden.
Ob die Sammlung jedoch nach der Versteigerung als Ganzes erhaltenbleibt und etwa in einem Comic-Museum ausgestellt wird, ist fraglich.Sotheby's hat zwar auch Museen angeschrieben, darunter die Pinakothekder Moderne in München, doch auch bei Privatleuten ist das Interessegroß. Dabei sind die mehreren hundert Blätter aus Kaukas Werkstatt imMünchner Nobelvorort Grünwald ein Stück Zeitgeschichte und zeigen dieAnfänge der Comic-Strips in Deutschland. Sogar der mächtige WaltDisney in den USA war von Kaukas frechen Figuren begeistert undwollte ihn zu einer Zusammenarbeit bewegen - jedoch vergeblich.
Auf den Originalblättern sind noch die Blauzeichnungen zuerkennen, mit denen Kauka und seine Zeichner die Figuren entworfenhaben. Kauka selbst kontrollierte sämtliche Entwürfe und schriebseine Korrekturwünsche an den Rand, bevor sie mit Tuschenachgezeichnet wurden. Anschließend wurden die Originale am Kopiererverkleinert - die Blauzeichnungen waren nicht mehr sichtbar und dieFiguren konnten für den endgültigen Druck mit Buntstiften koloriertwerden. Für die Deckblätter der Heftchen malten die Zeichner bunteAquarelle. Wer einen Original-Kauka sein Eigen nennen will, muss tiefin die Tasche greifen. Je nach Zahl der Blätter, die zu einemAuktionslos gehören, sind 4000 bis 5000 Euro keine Seltenheit.
Eigentlich waren Fix und Foxi nur Nebenfiguren in einem Comic überTill Eulenspiegel. Schnell eroberten jedoch die Füchse die Herzen derLeser und so gab der in Leipzig geborene Kauka den beiden 1953 eineeigene Serie. Nach einem erfolglosen Neustart im Jahr 2000werden die Hefte seit Oktober 2005 wieder verkauft.
In seinen Geschichten versuchte Kauka immer, aktuell zu sein, etwawenn er den ersten Mondflug thematisiert oder in «Lupos Milchbar» aufdie Milchpreiserhöhung in Deutschland 1956 anspielt und Fix und Foxisich das nahrhafte Getränk mit List und Tücke von Lupo ergaunern. «Daist ein Liter Milch drin - kostet nix, bezahlt Lupo!» triumphierendie schlauen Füchse. Auch Aussprüche wie «Quatsch mit Soße» und «Kiekmal einer an» stammen aus einer Zeit, als Comic-Hefte noch für 50Pfennige zu haben waren.