Atommülllager Atommülllager: Stark erhöhte Radioaktivität in Asse gemessen

Remlingen/dapd. - Im Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel ist dieRadioaktivität vor einer Einlagerungskammer stark gestiegen. DasBundesamt für Strahlenschutz (BfS) maß in einem Bohrloch vor derKammer zwölf eine Aktivität von 240.000 Becquerel Cäsium 137 proLiter, wie Behörden-Sprecher Werner Nording am Donnerstag mitteilte.Das Bohrloch sei vom früheren Asse-Betreiber Helmholtz Zentrumeingerichtet worden.
«Das ist der bislang höchste Wert von Cäsium 137 in einerLösungsprobe, der in der Asse nach dem Ende der Einlagerung im Jahr1978 gemessen wurde», sagte Nording. In einer geringerenKonzentration wurde in der Lösung auch das Radionuklid Kobalt 60festgestellt. Das Helmholtz Zentrum habe im Jahr 2008 in demselbenBohrloch noch eine Aktivitätskonzentration von etwa 90.000 Becquerelpro Liter gemessen, erklärte Nording. Damit habe sich dieAktivitätskonzentration an dieser Messstelle innerhalb von dreiJahren mehr als verdoppelt.
Zwtl: Kontamination geht auf lagernde Abfälle zurück
Die hohen Werte wurden in der Nähe des sogenannten Laugensumpfesvor der Kammer zwölf in 750 Metern Tiefe gemessen. Dass dieser Sumpfaus kontaminierter Salzlösung besteht, ist bereits seit 1994bekannt. Bei dieser Flüssigkeit handelt es sich nach BfS-Angabennicht um die von außen in das Bergwerk sickernden Zutrittswässer.Die Kontaminationen gehen offenbar auf die in der Kammer lagerndenAbfälle zurück.
Die Strahlenschützer des BfS hätten alle erforderlichenSchutzmaßnahmen zur Sicherheit der Beschäftigten getroffen, sagteNording. Die Behörde habe eine Genehmigung, mit diesen radioaktivenLösungen umzugehen.