Astronomie Astronomie: Meteoriten haben ihren Ursprung vor 470 Millionen Jahren

Heidelberg/dpa. - An der Grenze zwischen äußeremund innerem Sonnensystem waren damals zwei vermutlich einige hundert Kilometer große Asteroiden zusammengestoßen, wie die UniversitätHeidelberg am Mittwoch mitteilte. Mit einer neuen Methode zurDatierung konnten Forscher um Mario Trieloff vom MineralogischenInstitut nun Meteoriten diesem «kosmischen Großereignis» zuordnen.Die Studie ist in der Januarausgabe der Fachzeitschrift «Meteoriticsand Planetary Science» (Bd. 42, S. 113) erschienen.
Vor etwa zehn Jahren hatten Wissenschaftler erstmals fossileMeteoriten in einem schwedischen Steinbruch entdeckt. Weil dasGestein sehr stark verwittert war, konnte es chemisch odermineralogisch nicht zweifelsfrei als einer der bekannten Meteoriten-Typen identifiziert werden. Die Heidelberger Forscher wiesen nun miteiner weiterentwickelten radiometrischen Datierungsmethode nach, dasseine heute noch auf die Erde treffende Meteoriten-Gruppe - die sogenannten L-Chondrite - von einem vor 470 Millionen Jahrenauseinander gerissenen Kleinplaneten stammt.
Nach dem Zusammenprall fielen für einige Millionen Jahre etwahundert Mal so viele Meteoriten auf die Erde wie in der Neuzeit. DerEinschlag kilometergroßer Bruchstücke war ebenfalls deutlichhäufiger. Die Energie solcher Einschläge ist beträchtlich: So wirdetwa ein 30 Kilometer großer Krater von einem Ereignis verursacht,dessen Energie etwa zehn Millionen Hiroschima-Bomben entspricht. «Dasist, als ob ein Berg der Größe des Feldbergs (Schwarzwald) mit einerGeschwindigkeit von 50 000 Stundenkilometern die Erde trifft», heißtes in der Mitteilung.