Chemikalien gestohlen Arsendiebstahl: Mehr verschwunden als bislang bekannt
Anfang der Woche werden aus einer Spezialfirma hochgiftige Chemikalien gestohlen. Jetzt wird deutlich: Es ist mehr weg als zuvor angenommen.

Osterwieck - Beim Arsendiebstahl aus einer Spezialfirma in Osterwieck im Landkreis Harz sind mehr Gefahrstoffe verschwunden als bislang bekannt war. Nach derzeitigem Ermittlungsstand seien neben den zwei Liter Arsentrichlorid auch drei Kilogramm hochreines Arsengranulat entwendet, teilte die Polizeiinspektion Magdeburg mit. Es handele sich dabei um hochgiftige Gefahrstoffe, von denen bei bereits geringster Menge eine akute Lebensgefahr ausgehe.
„Der Kontakt mit der Haut, das Einatmen oder Verschlucken selbst kleinster Partikel kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben“, hieß es. Wer Behälter, Flaschen oder Kartons findet, die verdächtig erscheinen, soll diese nicht berühren oder öffnen, sondern den Notruf 110 oder 112 anrufen.
5.000 Euro Belohnung ausgesetzt
Die Polizei sucht weiter nach den Tätern. Sie wies darauf hin, dass die Firma für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter oder zur Rückführung des Diebesgutes führen, eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt hat. Die Spezialfirma im Harz stellt nach eigenen Angaben hochreines Arsen her, das unter anderem in der Halbleiterindustrie verwendet wird.
Am Dienstag hatte der Landkreis Harz eine Großschadenslage gemeldet, nachdem Behälter mit Arsenpulver und -granulat in der Umgebung der Firma gefunden worden waren. Vier Flaschen mit hochgiftigem Arsentrichlorid fehlen noch, sowie drei Flaschen mit Arsengranulat. Die Polizei ermittelt wegen eines Einbruchdiebstahls.