Argentinien Argentinien: 10 000 Schaulustige bei Gletscher-Durchbruch

Buenos Aires/dpa. - Mindestens 10 000 Schaulustige haben am Sonntag den spektakulären Durchbruch des Gletschers Perito Moreno in Patagonien in Südargentinien bewundert. Die Eismassen eines der wenigen weltweit noch wachsenden Gletschers hatten sich über Jahre in einen Zufluss des Sees Lago Argentino geschoben und große Wassermassen aufgestaut. Gegen Abend gab die Eiswand unter lautem Donner und Krachen nach, und eine immense Flutwelle ergoss sich in den größten See Argentiniens.
Bereits seit Freitag waren immer größere Teile der gigantischen, bis zu 70 Meter hohen Eisbarriere abgebrochen. Tausende Touristen versuchten, per Flugzeug und auf dem Landweg noch rechtzeitig zu dem seltenen Naturschauspiel zu kommen. Viele Menschen zelteten seit Tagen in der Nähe des Gletschers, um den Augenblick des Durchbruchs auf keinen Fall zu verpassen. Alle Hotelbetten in den kleinen Ortschaften der Umgebung waren belegt.
Das grandiose Naturschauspiel war im Verlauf des 20. Jahrhunderts etwa alle vier Jahre zu beobachten. Dieses Mal dauerte es jedoch 16 Jahre. Zuletzt hatte der Gletscher das Wasser 1988 aufgestaut und war im Februar des Jahres durchgebrochen. Die Region 2500 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Buenos Aires ist äußerst dünn besiedelt, und Ortschaften waren durch die Flutwelle nicht in Gefahr.