Tarife Arbeitsniederlegungen in Einzelhandel: Verdi macht Druck

Erfurt - Im Tarifkonflikt des Einzelhandels hat die Gewerkschaft Verdi für Freitag Beschäftigte mehrerer Unternehmen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Nach bisher fünf Verhandlungsterminen für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wollen sie dem Arbeitgeberverband „endlich ein wertschätzendes Tarifangebot abtrotzen“, wie Verdi in Erfurt mitteilte. Es gehe um einen dauerhaften Inflationsausgleich für Beschäftigte, die in doppelter Weise von den Preissteigerungen betroffen seien: „Sie müssen sie immer wieder vor den Kunden rechtfertigen und können sie selber kaum noch bezahlen.“
Verdi fordert unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde für zwölf Monate, was einem Plus von 15 Prozent entspreche. Die Arbeitgeber bieten laut Verdi Erhöhungen im Umfang von 8,4 Prozent an über zwei Jahre. Der nächste Verhandlungstermin ist der 2. November. Der Tarifvertrag über Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen für die rund 270 000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel der drei Länder wurde im Januar zum 31. Mai 2023 gekündigt.