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Arbeitsmarkt Arbeitsagentur ruft zur Einstellung von Ukrainern auf

Die Arbeitslosigkeit in Niedersachsen und Bremen ist heute höher als vor einem Jahr - vor allem wegen des Zuzugs von Flüchtlingen aus der Ukraine. Die Arbeitsagentur sieht darin eine Chance.

Von dpa 01.03.2023, 10:09
Das Logo der Bundesagentur für Arbeit leuchtet.
Das Logo der Bundesagentur für Arbeit leuchtet. Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Hannover/Bremen - Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit hat Arbeitgeber dazu aufgerufen, auf der Suche nach neuen Mitarbeitern ausdrücklich auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine anzusprechen. „Wenn Sie eine Stelle zu besetzen haben: Signalisieren Sie den Geflüchteten, dass sie willkommen sind - vielleicht schon in Ihrer Stellenanzeige“, sagte der Chef der Regionaldirektion für Niedersachsen und Bremen, Johannes Pfeiffer, am Mittwoch. Betriebe, in denen die Arbeit auch ohne perfekte Deutschkenntnisse möglich sei, sollten das schon in ihren Ausschreibungen deutlich machen. Dasselbe gelte für flexible Arbeitszeiten und Teilzeit, um alleinerziehende Mütter zu erreichen.

Der Bedarf an neuen Mitarbeitern wächst: Die Zahl der bei den Arbeitsagenturen in Niedersachsen gemeldeten offenen Stellen stieg im Februar im Vergleich zum Januar um 50 Prozent auf rund 17.000, in Bremen legte sie um 22 Prozent auf knapp 1900 zu. „Das könnte ein Hinweis sein, dass sich die Betriebe bereits auf einen Frühjahrsaufschwung vorbereiten“, sagte Pfeiffer.

Im Februar ist die Arbeitslosigkeit in beiden Bundesländern allerdings leicht gestiegen. In Niedersachsen waren zuletzt 254.469 Menschen ohne Arbeit, das sind 0,4 Prozent mehr als im Januar. In Bremen legte der Wert auf 38.363 zu, ein Anstieg von ebenfalls 0,4 Prozent zum Vormonat.

Noch deutlicher ist die Entwicklung im Vergleich zum Februar 2022. In Niedersachsen stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich um 11,0 Prozent, in Bremen um 2,4 Prozent. Laut Regionaldirektion liegt das vor allem an der Erfassung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. In Niedersachsen waren unter den Arbeitslosen zuletzt rund 21.300 Geflüchtete aus der Ukraine, in Bremen rund 2100.

Die Arbeitslosenquote liegt in Niedersachsen wie bereits im Januar bei 5,8 Prozent, in Bremen unverändert bei 10,5 Prozent. Stichtag für die aktuelle Erhebung war der 13. Februar.