1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Katzenbabys Philipp Lahm BER: April-Scherze: So wurden wir diesmal reingelegt

Katzenbabys Philipp Lahm BER April-Scherze: So wurden wir diesmal reingelegt

01.04.2017, 13:22
Philipp Lahm nach dem Sieg gegen den 1. FC Köln.
Philipp Lahm nach dem Sieg gegen den 1. FC Köln. Bongarts

Auch in Zeiten von „Fake News“ machen eine Reihe Aprilscherze die Runde. Der 1. April bot Gutgläubigen auch dieses Jahr ein Sammelsurium an Geschichten, die zu schön waren, um wahr zu sein.

So haben sich beispielsweise die Berliner Verkehrsbetriebe mit einem Tweet selbst auf die Schippe genommen. In eine Reihe mit der Meldung über eine verfrühte Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER und den Trinkgewohnheiten des Berliner Kult-Sängers Frank Zander spielten die BVG ironisch auf ihre möglicherweise als ausbaufähig wahrgenommene Kundenfreundlichkeit an.

Auf den weiteren Seiten lesen Sie, was sich andere Unternehmen einfallen ließen.

Philipp Lahm als Großinvestor

Fußball-Weltmeister Philipp Lahm war Protagonist eines Aprilscherzes des Münchner Startups FITrate geworden. In einer Meldung hieß es zunächst, der Kapitän des deutschen Rekordmeisters Bayern München sei neuer Großinvestor bei dem Unternehmen. Lahm investiere eine siebenstellige Summe in die deutschlandweit agierende Firma. Der „Sport-Informations-Dienst“ saß dem Scherz des Unternehmens auf. FITrate werde der 33-Jährige beratend und als Testimonial zur Verfügung stehen. Dass es sich tatsächlich um einen April-Scherz handelte, bemerkte der SID kurze Zeit selbst und zog die Meldung zurück.

Babykatzen zum Kuscheln im Fernbus 

Drahtlos-Internet und Steckdosen an Bord von Fernbussen sind ein alter Hut. Der Anbieter DeinBus.de wirbt zum 1. April mit süßen Katzenbabys, die während der Fahrt „für Wohlfühlatmosphäre an Bord“ sorgen sollen.

Die Tierchen seien „speziell ausgewählt und geschult“ und stünden „zum Schmusen, Streicheln und Kuscheln“ kostenfrei zur Verfügung. Die Reisezeit vergehe mit ihnen wie im Fluge. DeinBus.de versichert aber auch, sich an „Schnurr- und Ruhezeiten“ zu halten. Zum Wohle der Stubentiger seien die Busse mit Katzentoiletten und Kratzbäumen ausgestattet worden.

Ebay vermietet Verkaufsräume auf Flughafen BER

Wann der skandalgeplagte Berliner Flughafen BER eröffnet, steht in den Sternen - Zeit für ein „Zwischennutzungskonzept“ von Ebay. Über die Plattform könnten Verkäufer ab dem 1. April Räumlichkeiten dort anmieten, teilte das Unternehmen mit.

Die Verkaufsflächen der Economy-Klasse befänden sich auf dem Rollfeld - für diese würden Sonnencreme und Regenschirme bereitgestellt sowie Teppich ausgelegt. First-Class-Verkäufer könnten ihre Produkte im Terminal und auf dem Gepäckband präsentieren. Für alle Verkäufer gebe es gratis Feuerlöscher und Helme, versprach Ebay in Anspielung auf die Probleme beim Brandschutz.

Fallschirmsprünge auf innerdeutschen Flügen

Unterwegs aussteigen soll auch auf Kurzstreckenflügen kein Problem mehr sein. Die Pilotenvereinigung Cockpit wirbt zum 1. April für ein angeblich von Gewerkschaft, Bundesregierung und Fluggesellschaften erdachtes Modellprojekt, bei dem auf Deutschlandflügen auch „Zwischenhaltestellen“ möglich seien - auf der Verbindung zwischen Berlin nach Frankfurt am Main beispielsweise in Bernburg, Eschwege oder Fulda. Voraussetzung sei, dass der Passagier eine „gültige Bescheinigung als privater Fallschirmspringer“ vorlege oder eine Tageslizenz erwerbe. Der Ausstieg erfolge vorerst „über ein Fenster im Cockpit“.

Produkte für Mädchen und Jungen erkennen

Das Deutsche Kinderhilfswerk verspricht in seinem Aprilscherz Hilfe für besorgte Eltern beim Spielzeugkauf. Mit einer App könnten sie über den Strichcode „problemlos erkennen, ob ein Produkt aus pädagogischer und entwicklungspsychologischer Sicht besser für Mädchen oder Jungen geeignet ist“.

Darüber hinaus soll eine Signalmelodie weiterhelfen: Bei Jungen-Produkten ertöne das Lied „Männer“ von Herbert Grönemeyer, bei Mädchen-Kram „Girls Just Want to Have Fun“ von Cyndi Lauper. Bei Unisex-Produkten werde „Heute so, morgen so“ von Roberto Blanco abgespielt.

Bekannter Bierbrauer stellt eigenes Oktoberfest-Parfum her

Eine ganz besondere Duftnote verspricht der bekannte Münchner Bierbrauer „Paulaner“ mit seinem original Paulaner Oktoberfest Parfum. Das Duftwasser kombiniere feinste Wiesen-Aromen mit Nuanchen von Lebkuchen und werde so zu einem prickelnden Erlebnis, teilte das Unternehmen auf seiner Facebookseite mit.

#SavetheUnicorns – WWF macht auf Einhorn-Bedrohung aufmerksam

Auch die Tierschutzorganisation „WWF Deutschland“ springt auf den Zug der April-Scherze auf: „Die Einhörner sind in Gefahr“, schreiben die Tierschützer auf ihrer Homepage. Einhörner seien seltene Fabelwesen, die meist als Einzelgänger oder in kleinen Einhornfamilien leben würden, heißt es dort.

„Die Nachfrage nach ihren herrlich geschwungenen Hörnern und der Verlust ihres regenbogenfarbenen Lebensraums hat die Zahl der wildlebenden Einhörner dramatisch reduziert – bis zu einem Punkt, an dem diese erstaunlichen Lebewesen nur noch in unserer Fantasie existieren“, schreibt die WWF.

Mit dem scherzhaften Artikel möchten die Tierschützer wohl auf die Bedrohung der echten Einhörner aufmerksam machen. Denn: Die Zahl gewilderter Afrikanischer Nashörner erreicht mittlerweile traurige Rekorde. Besonders in Kenia hat die Wilderei die Populationen von Nashörnern stark dezimiert. (afp, sid, red)