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Apotheker besorgt Apotheken und Apotheker sind besorgt: Konkrete Pläne: Steigt Amazon ins Arzneimittelgeschäft ein?

09.03.2017, 13:26
Amazon
Amazon AP

Halle (Saale) - Nur wenige Wochen vor dem geplanten Deutschland-Start des Lebensmittel-Lieferservices "Amazon Fresh", plant der US-amerikanische Onlinehändler laut einem Bericht des Branchendienstes "Apotheke ad hoc" schon den nächsten Coup - den Einstieg ins Arzneimittelversandgeschäft.

So weiß das Portal, dass Amazon in den vergangenen Wochen an verschiedenen Standorten sowohl mit Versandapotheken als auch Apotheken vor Ort gesprochen habe und zudem mit einem zwölfköpfigen Team die Stimmung bei Arzneimittelherstellern sondiere. Laut dem Bericht könnten die Pläne noch in diesem Jahr konkret werden.

Amazon als Versandapotheke - so funktioniert's!

Dann soll in jeder Stadt der jeweils zu beliefernden Region eine Apotheke die bestellte Ware an den Umschlagplatz liefern, ehe Amazons Logistiker sie dann ausliefert. Wie der Onlinehändler beispielsweise mit rezeptpflichtigen Medikamenten umgehen will, ist jedoch noch nicht bekannt.

Wie schon beim Projekt "Amazon Fresh" kommentierte der Konzern die Gerüchte zunächst defensiv: "Amazon hat dazu keine Ankündigung gemacht", hieß es erneut. Ein Engagement des Konzerns würde die ohnehin schon gespaltene Apotheker-Branche allerdings noch weiter aufrühren. Bislang wurden lediglich die Online-Versandapotheken von den traditionellen Apotheken kritisch beäugt. Ein Einstieg eines derart populären Onlinehändlers ins Arzneimittelgeschäft könnte die Branche noch einmal merklich verändern.

„Apotheken müssen sich warm anziehen“

"Amazon steht für exzellenten Kundenservice. Wenn die Verbraucher merken, dass sie dort auch Arzneimittel bekommen, können sich die Dinge schnell entwickeln. Da müssen sich Einige warm anziehen", betont auch Fabian Kaske, Geschäftsführer der Pharma-Marketingagentur Dr. Kaske im Gespräch mit "Apotheke ad hoc". (mz)