Anklage nach Alkohol-Tod von Schülern in Türkei
Istanbul/dpa. - Drei Berufsschüler aus Lübeck starben, weil sie auf ihrer Klassenfahrt in der Türkei gepanschten Alkohol tranken. Acht Monate später hat ein Staatsanwalt in Antalya Anklage gegen 13 Verdächtige erhoben.
Der Prozess gegen die mutmaßlichen Alkoholpanscher, Zwischenhändler und Mitarbeiter eines Urlauberhotels soll am 26. Januar in Antalya beginnen, berichteten türkische Medien am Dienstag.
Die Anklage laute auf Totschlag. Der Staatsanwalt fordere Haftstrafen zwischen 5 und 20 Jahren. Sieben der Angeklagten sitzen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Antalya erklärte am Dienstag, sie wolle sich zu dem Fall nicht öffentlich äußern.
Sieben Schüler eines Lübecker Bildungszentrums hatten Ende März in ihrem Hotel in Kemer den giftigen Alkohol in der Annahme getrunken, es sei Wodka. Den Schnaps hatten sie nach eigenen Aussagen in dem Hotel gekauft. Sie wollten trotz Verbots des Lehrers eine private Party feiern. Ein 21-Jähriger starb noch im Hotel an einer Methanolvergiftung, ein 17-Jähriger und ein 19-Jähriger starben später in der Lübecker Uniklinik, nachdem sie eine Woche im Koma gelegen hatten. Die vier anderen Schüler überlebten.