Angriffe nach Drittliga-Partien Angriffe nach Drittliga-Partien : Dynamo-Anhänger stoßen Mann vor fahrendes Auto
Bremen/Würzburg - Dutzende Cottbus-Fans haben vor einer Drittliga-Partie in Bremen am Samstag randaliert und einen Koran-Verteilstand angegriffen. Schon auf dem Bahnhof sei es nach der Ankunft der etwa 100 teils stark alkoholisierten Fans zu Provokationen und Beschimpfungen gekommen, teilte die Polizei mit.
In der Bahnhofsstraße wurden die zwei Betreiber des Koran-Standes mit ausländerfeindlichen und rechtsradikalen Beschimpfungen überzogen. Außerdem wurde der Stand umgestoßen und beschädigt. Verletzt wurde niemand. Die Beamte setzten 43 Cottbus-Anhänger fest und brachten sie zur Rückfahrt zum Bahnhof. Es wurden Strafverfahren unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, Volksverhetzung und Beleidigung eingeleitet.
Auch Dynamo-Fans randalieren auswärts
Auch bei einer weiteren Drittliga-Partie ist es Sonnabend am Rande zu Randale gekommen. Randalierer aus dem Umfeld von Dynamo Dresden haben auf der Anreise zum Spiel bei den Würzburger Kickers (1:1) mehrere Personen verletzt. Am Bahnhof griff eine Fangruppe Polizisten und einen Würzburger Anhänger an, mehrere Beamte erlitten leichte Verletzungen durch Schläge und Tritte. Beim Marsch zum Stadion schubsten Dynamo-Fans laut Polizei einen Passanten auf die Fahrbahn, der Mann wurde von einem Auto erfasst und musste im Krankenhaus behandelt werden. Am Stadion verhinderte die Polizei mit einem Großaufgebot einen Dresdner Blocksturm, nach dem Spiel würgte ein Randalierer einen Busfahrer.
Insgesamt wurden fünf Personen vorläufig festgenommen. „Einige wenige Fans sind über die Stränge geschlagen, so dass es insbesondere nach der Ankunft am Würzburger Hauptbahnhof zu mehreren Zwischenfällen kam, bei denen drei Unbeteiligte und einige Polizeibeamte verletzt wurden“, sagte Polizeisprecherin Kathrin Reinhardt. „Insgesamt wurden gegen zehn Personen Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Beleidigung und zwei Straftaten eingeleitet.“ Dennoch sei das Polizeikonzept aufgegangen, die allermeisten Fans hätten sich friedlich verhalten, auch im Stadion und bei der Abreise. (dpa/SID)