Mordprozess Angeklagter Syrer in Saarbrücken gesteht tödlichen Stich gegen Therapeuten

Saarbrücken - Wegen Mordes an seinem Therapeuten muss sich seit Montag ein 27-Jähriger vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Dem aus Syrien stammenden Angeklagten wird vorgeworfen, im Juni mit zwei Messerstichen einen 30-jährigen Psychologen in einem Psychosozialen Zentrum des Deutschen Roten Kreuzes für Flüchtlinge getötet zu haben.
Zum Prozessauftakt gestand Mohammad A., dass er den Therapeuten in seinem Zimmer aufgesucht und - ohne etwas zu sagen - „auf ihn eingestochen“ habe. Danach habe er sich das Messer selbst in den Bauch gestoßen. Das Opfer, ein angehender Vater, verblutete trotz notärztlicher Behandlung noch vor Ort.
Schuldfähigkeit noch unklar
Das Messer habe er mitgenommen, um den Therapeuten zu bedrohen und nach mehreren vergeblichen Versuchen einen Termin zu bekommen, berichtete der Angeklagte. Auch habe er vorgehabt, sich selbst zu verletzen, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. Vor der Tat habe er einen Liter Wodka getrunken.
Der Angeklagte, der sich seit zwei Jahren in Deutschland aufhält, ist in der forensischen Psychiatrie untergebracht. Vor dem tödlichen Angriff befand er sich in psychiatrischer Behandlung, mehrfach auch stationär. Im Prozess wird es nach Aussage seines Verteidigers daher auch um die Frage seiner Schuldfähigkeit gehen. Ein Urteil soll es am 13. November geben. (dpa)