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Angeklagter gesteht Mord an Hannah (14)

27.11.2007, 12:55

Bonn/dpa. - Drei Monate nach dem gewaltsamen Tod der 14 Jahre alten Hannah aus Königswinter hat der Angeklagte gestanden, das Mädchen entführt, vergewaltigt und erstochen zu haben. Er habe wissen wollen, wie es sei, Sex mit einer Frau zu haben, sagte der homosexuelle 25-Jährige am Dienstag vor dem Bonner Schwurgericht.

Mit leiser, teils kaum verständlicher Stimme schilderte er den Tathergang in allen Einzelheiten. Das Mädchen war Ende August auf dem Heimweg verschwunden, seine Leiche war fünf Tage später in einem Gebüsch gefunden worden.

Unter großem Zuschauer- und Medienandrang wurde zunächst die Anklage verlesen, die dem Mann Mord, Vergewaltigung, Nötigung und Freiheitsberaubung vorwirft. Aus dem voll besetzten Zuschauerraum waren Schluchzer zu hören. Aus Sorge vor möglichen Angriffen auf den 25-Jährigen war die Anklagebank im Schwurgericht mit Panzerglasscheiben gesichert.

Der Mann erklärte, er habe am Abend des 29. August mit dem Fahrrad zu Freunden fahren wollen. Dann sei ihm aber die Idee gekommen, eine Frau zu vergewaltigen. Hannah war nach den Schilderungen des Angeklagten ein Zufallsopfer. Der 25-jährige arbeitete auf einem Parkplatz für Linienbusse, der in der Nähe einer Stadtbahnhaltestelle liegt. Aus einem Container dort holte er Kabelbinder und Klebestreifen und ging zur Haltestelle. Dort sei ihm Hannah entgegengekommen, sagte der Angeklagte. Er habe sie gepackt, in ein Gebüsch gestoßen und ihr die Hände gefesselt sowie den Mund verklebt.

Als es in der Gegend ruhiger wurde, brachte er das Mädchen in einen Bus und vergewaltigte es. Danach habe er Hannah noch anderthalb Stunden gefangen gehalten, weil er nicht gewusst habe, was zu tun sei, sagte er weiter vor Gericht. Schließlich habe er das Mädchen mit einem Messer umgebracht. Die Leiche versteckte der 25-Jährige an einem Abhang, deckte sie zu und überschüttete sie mit Diesel.