Amoklauf in München Amoklauf in München: Vater von David S. spricht von Morddrohungen

Die Eltern des Münchner Amokläufers David S. bekommen einem Medienbericht zufolge Morddrohungen. Ihm selbst gehe es schlecht und seine Frau weine seit einer Woche, sagte Masoud S. der Zeitung „Bild am Sonntag“.
„Wir bekommen Morddrohungen“, fügte er hinzu. „Unser Leben in München ist erledigt.“ Vor gut einer Woche hatte der 18-jährige David S. im Bereich des Olympia-Einkaufzentrums neun Menschen erschossen, überwiegend Jugendliche.
Vater wusste von Plänen nichts
Anschließend erschoss er sich selbst. S. war psychisch krank. Als ein mögliches Motiv für seinen Amoklauf gilt sein Gefühl, in der Schule gemobbt zu werden.
Sein Vater sagte nun der Zeitung, dass er von den Plänen des 18-Jährigen nichts wusste. Auch von einer Waffe habe er keine Kenntnis gehabt. Diese hatte sich David S. nach den bisherigen Erkenntnissen im sogenannten Darknet besorgt, einem verborgenen und verschlüsselten Bereich des Internets. S. sagte der „Bild am Sonntag“ zudem, dass sein Sohn ihm nie von dem Mobbing in der Schule erzählt habe - das habe er vor vier Jahren über einen Mitschüler erfahren. Er habe ihn anschließend von der Schule genommen und mit der Lehrerin gesprochen, sagte der Vater.
Einige der Schüler habe er angezeigt, die Ermittlungen seien aber eingestellt worden. Am Sonntag findet in München ein Gedenkgottesdienst zu Ehren der Opfer statt. Zu einer Gedenkstunde im bayerischen Landtag werden auch Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. (afp)