Am Kap ist der Affe los Am Kap ist der Affe los: Tierische Rowdys knacken Kühlschränke

Durban/dpa. - SelbstKühlschränke sind vor ihnen nicht mehr sicher - zielstrebigeAffenpfoten knacken auch komplizierte Schlösser. Seit vor allem inden grünen Küstenstreifen des Landes Siedlungen und Villen wie Pilzeaus dem Boden schießen, haben die Konflikte zwischen Mensch und Tierzugenommen. Anwohner in Orten wie Kommetjie, Scottburgh oder St.Lucia sprechen bereits von regelrechtem Affen-Terror.
«Sie sind absolut zerstörerisch. Anfangs hatte ich 20 Affen in derKüche, aber jetzt hat sich die Zahl verdoppelt», klagte HazelJohnston aus Scottburgh Journalisten ihr Leid. Vor zwei Jahren hatteder Spuk in dem Küstenort in der Provinz KwaZulu-Natal angefangen.Seitdem wagt die Südafrikanerin kaum noch, Fenster oder Türen offenzu lassen. Für viel Geld hat sie sich eine Klimaanlage angeschafft,um im Sommer mit den hohen Temperaturen fertig zu werden. Für diedefekte Telefonleitung hat sie noch keine Lösung gefunden - die Affenhatten so lange auf ihr geschaukelt, bis sie gerissen war.
«Auch die Satellitenschüssel ist hin - die Affen sind darauf herumgesprungen und hatten ihren Spaß», klagt Johnston, die notfalls auchfür den gezielten Abschuss der Tiere plädieren würde. Doch damitrührt sie einen wunden Punkt an, der seit Anfang des Monats dieÖffentlichkeit spaltet. «Wir unterstützen kein wahlloses Abschießenvon Affen», sagt Peter Massyn, Sprecher der regionalenNaturschutzbehörde KZN Wildlife. Er sieht die Kommunen in derPflicht. Sie müssten eben mehr grüne Korridore anlegen, um den Tiereneinen Transit zu ihren angestammten Plätzen zu ermöglichen.
Doch was tun mit Affen, die von entnervten Anwohnern aufs Korngenommen wurden? Viele von ihnen entwischten in den vergangenenJahren trotz ihrer Verletzungen. Vor allem in der ländlichstrukturierten Limpopo-Provinz kennen Farmer oft kein Pardon, wennPavianenhorden über Felder und Lager herfallen. Gut meinendeTierfreunde nehmen die verletzten Tiere oft in ihre Obhut und inihren Heimatorte, wo sie die Affen später in Tierheimen unterbringen.Doch dort herrscht mittlerweile Platzmangel.
In einer umstrittenen Entscheidung ordnete daher dieTierschutzbehörde SPCA Anfang November das Einschläfern hunderterPaviane und Kapuziner-Äffchen in den Tierheimen des Landes an. Unterden Tierfreunden des Kap-Staates hat es einen Aufschrei der Empörungausgelöst. Sie halten die angeordnete Maßnahme für einen barbarischenAkt. Die SPCA dagegen argumentiert, dass die Tiere aus diversenGründen nicht mehr in die Freiheit entlassen werden können und einjahrelanges Leiden im Käfig ihrer unwürdig sei.