Alpen-Experte Alpen-Experte: Am gefährlichsten ist meist der Abstieg
MÜNCHEN/DPA. - Erfahrung: Trittsicherheit, Kondition und Schwindelfreiheit sind Grundvoraussetzungen. Zudem müssen Alpinisten ihre Ausrüstung richtig benutzen können. Alpenverein und Bergführerschulen vermitteln das nötige Basiswissen. Dann ist es wichtig, eigenverantwortlich entscheiden zu können, wann und wie gesichert wird. Die Situation richtig beurteilen und angemessen reagieren zu können - das sei Erfahrungssache.
Selbsteinschätzung: Manche Bergsteiger wüssten nicht, welche Schwierigkeiten auf sie zukommen, hat Semmel beobachtet. Auf der anderen Seite könne es eine gefährliche Gruppendynamik geben: "Die Erfahreneren gehen voraus, denen fällt das Ganze leicht." Andere seien vielleicht schon an der Grenze und trauten sich nicht zu sagen, dass sie lieber am Seil gehen würden. Hierbei kommt es auf das schwächste Gruppenmitglied an. Die meisten Unfälle passieren Semmel zufolge beim Abstieg.
Wetterverhältnisse: Routen, die bei Sonne leicht zu begehen sind, können bei Schnee und Nebel Probleme aufwerfen. Bergsteiger kämen dann leicht in ein Gelände, das sie nicht mehr beherrschen. Zudem könne unerwarteter Schneefall die eigenen Fähigkeiten überfordern. Am besten informieren sich Alpinisten beim Hüttenwirt oder anderen Bergsteigern über die aktuellen Verhältnisse.
Ausrüstung: Zur Ausstattung auf hochalpinen Touren gehören unter anderem Steigeisen, Eispickel, Seil, Steinschlaghelm, Eisschrauben zum Sichern und Karabiner, wie Semmel erläutert. Wind- und wasserfeste Kleidung sowie Mütze und Handschuhe halten bei plötzlichen Wetter- und Temperaturstürzen warm. Eine Schneebrille schützt die Augen vor der Sonne.