Algerien Algerien: Bewaffneter Begleitschutz für Wüstenurlauber

Wien/Algier/dpa. - In der südalgerischen Sahara-Region werden zwei weitere Österreicher vermisst. Es handele sich um zwei Tiroler Bergsteiger, die entgegen den Planungen am Freitagnachmittag in Tunis nicht die Fähre in Richtung Genua bestiegen hätten, berichtete das österreichische Außenministerium in Wien. Das Ministerium gehe jetzt von insgesamt zehn vermissten Österreichern aus. Damit fehlt in Algerien von mindestens 31 Touristen jede Spur, unter ihnen 15 Deutsche und drei Schweizer.
Bewaffnete österreichische Polizisten bringen unterdessen Wüstenurlauber aus Südalgerien an die Grenze nach Tunesien. «Der Konvoi ist am Donnerstag abgefahren und jetzt unterwegs durch die Wüste», berichtete Martin Weiss vom Außenministerium in Wien am Freitag. Die Gruppe umfasse zumindest «sieben Österreicher und einige Deutsche» und werde voraussichtlich am Sonntag in Tunesien erwartet.
«Es war dies ein freiwilliges Angebot an die Menschen, die sich in der Region aufgehalten haben und angesichts der Meldungen über die verschollenen Urlauber nicht mehr alleine weiter wollten», sagte Weiss. Die Touristen seien in ihren eigenen Fahrzeugen im Konvoi unterwegs. Die Hilfsaktion der Österreicher sei in Absprache und Zusammenarbeit mit den EU-Partnern und den algerischen Behörden erfolgt, betonte der Außenamtssprecher. Jeder, der das Angebot annehmen wollte, habe sich dem Konvoi anschließen können.
Die genaue Zahl der Mitreisenden sei jedoch schwer auszumachen, da die Fluktuation groß sei. Derzeit sei auch kein Kontakt mit der Gruppe möglich. Die genaue nationale Zusammensetzung könne daher frühestens am Wochenende bekannt gegeben werden, sagte Weiss.
Seit Beginn der Woche sind auch Spezialisten der deutschen Grenzschutzgruppe 9 (GSG 9), des Bundeskriminalamtes (BKA), der Schweizer Bundespolizei und der österreichischen Behörden vor Ort, um Algerien bei der Suche nach den Verschollenen zu helfen.