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Basketball Alba Berlin vor ungewisser Saison: „Es ist ein Neustart“

Die neue Saison ist für Alba mit vielen Fragezeichen verbunden. Neues Team, neuer Wettbewerb, kleineres Budget, keine Stars mehr. Und dennoch gibt es ein ganz großes Ziel: die NBA Europe.

Von dpa 26.09.2025, 12:19
Geschäftsführer Marco Baldi
Geschäftsführer Marco Baldi Andreas Gora/dpa

Berlin - Mit einer fast komplett neuen Mannschaft, aber mit der gleichen Ankündigung, wie in den letzten Jahren, starten die Basketballer von Alba Berlin in die neue Saison. „Wir wollen in allen Wettbewerben bis zum letzten Spieltag mit dabei sein“, sagte Geschäftsführer Marco Baldi,

Dabei ist für Alba in dieser Saison aber vieles anders. Die Berliner spielen nicht mehr in der Euroleague, sondern nur noch in der drittklassigen Champions League. „Natürlich gab es viel Häme. Es ist vermeintlich ein Schritt zurück, aber zentral für uns für die Zukunft“, sagte Baldi. Denn die Euroleague-Clubs verschulden sich jährlich um rund 200 Millionen Euro. „Dieser Wettlauf ist ungesund und wird sich nicht halten können. Das wollen und können wir nicht mitmachen“, ergänzte Baldi.

NBA Europe ist Albas großes Ziel

Albas Weg soll deshalb mittelfristig in die NBA Europe führen. „Sie wird kommen und wir wollen dabei sein. Wir haben dazu durchaus die Möglichkeiten“, sagte Baldi. Der Manager erhofft sich dadurch auch eine Neuordnung der europäischen Wettbewerbe. „Wir haben ein Nebeneinander an Wettbewerben, bei denen viele gar nicht mehr durchblicken. Das wird sich mittelfristig sortieren“, glaubt der Geschäftsführer.

Die Berliner finden sich im Austausch mit der NBA, fix ist aber noch nichts. „Wenn man solche Gespräche führt, dann werden sie auch vertrauensvoll geführt. Wir müssen uns aber noch gedulden, wann und wie das stattfinden wird“, sagte Aufsichtsrat Axel Schweitzer. Euroleague und der Basketballverband Fiba konkurrieren miteinander. Und die NBA arbeitet mit der Fiba zusammen.

NBA-Commissioner Adam Silver hatte zuletzt einen möglichen Start der geplanten Liga im Jahr 2027 als ambitioniert bezeichnet, aber nicht ausgeschlossen. Er wolle nicht viel länger als bis 2028 warten. „Jetzt ist die Gelegenheit, so etwas zu tun“, sagte er.

 Großer Umbruch im Team

Und dennoch gibt es mit dem Euroleague-Aus einen großen Umbruch im Team. 12 Spieler gingen, acht neue kamen. „Das ist ein Neustart für uns“, sagte Sportdirektor Himar Ojeda. Namhafte Spieler wie Matt Thomas, Gabriele Procida, Louis Olinde und Tim Schneider verlassen. Insgesamt muss ein Aderlass von zwölf Akteuren verkraftet werden. Im Gegenzug kamen eher Rookies und bisher wenig bekannte Akteure. „Das ist die Realität, in der wir uns befinden“, sagte Ojeda.

Alba setzt auf talentierte und junge Spieler. Für die amerikanischen Rookies Boogie Ellis, Moses Wood und J’wan Roberts ist es die erste Station im Ausland. Das Trio wurde aber nur mit einem Ein-Jahres-Vertrag ausgestattet. Mit Norris Agbakoko (Oldenburg), Sam Griesel (Bonn) haben zumindest zwei der Neuzugänge Bundesliga-Erfahrung. Und auch Rückkehrer Bennet Hundt kennt die Liga. Der litauische Center Martynas Echodas hat zumindest internationale Erfahrung, doch der ist zum Saisonstart noch verletzt. Mit dem gebürtigen Berliner Jack Kayil kommt zudem ein deutscher U19-Vizeweltmeister dazu, der die Alba-Jugend durchlaufen hat.

Alle neuen Akteure haben zwar viel Talent, aber auch wenig Erfahrung. Doch Alba muss sparen. Denn ohne Euroleague gibt es auch deutlich weniger Einnahmen. Der Spieleretat wurde um 40 Prozent gekürzt, der Kader besteht nur noch aus zwölf Akteuren. „Wir sind dennoch glücklich mit diesem Team. Sie haben die richtige Attitüde und wollen lernen“, sagte Ojeda. Auch, wenn allen klar ist, dass dieses neue, junge Team Zeit brauchen wird. Alba startet am 3. Oktober mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Gladiators Trier (18.00 Uhr/Dyn).