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Airbus A 380 Airbus A 380: Testpiloten bereiten sich auf Langstreckenflüge vor

26.10.2005, 07:40
Airbus-Testpilot Bernd Schäfer sitzt in einem Airbus-Cockpit. Schäfer, der diese Funktion seit Anfang 1998 ausübt, hat den A 380 bereits zweimal in Toulouse geflogen. (Foto: dpa)
Airbus-Testpilot Bernd Schäfer sitzt in einem Airbus-Cockpit. Schäfer, der diese Funktion seit Anfang 1998 ausübt, hat den A 380 bereits zweimal in Toulouse geflogen. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Cheftestpilot Bernd Schäfer, Jahrgang 1951, der diese Funktion seit Anfang 1998 ausübt, hat die A380 bereits zwei Mal in Toulouse geflogen. Beide Flüge dauerten jeweils rund vier Stunden.

«Auf längeren Flügen können wir viel mehr Geräte kontrollieren,viel mehr Messungen vornehmen und viel mehr Aufgaben erfüllen»,erläutert Schäfer. «Das wird schon deshalb notwendig sein, weil die A380 in den nächsten Jahren in Hamburg ausgerüstet und ausgeliefert werden. Da müssen alle mit dem Flugzeug vertraut sein.» Beobachtet wurde jüngst unter anderem das Verhalten des Flugzeuges bei niedrigen Geschwindigkeiten und bei den im Flug auftretenden Schwingungen («Flattertests»). Längere Flüge reduzierten auch die Kosten, ergänzt Schäfer.

In den ersten Novembertagen soll ein Airbus A380 zur Ausstattungund Lackierung nach Finkenwerder kommen, mehrere Monate in Hamburg bleiben und von Deutschland aus Langstreckentestflüge unternehmen.

Derzeit sind Hamburgs Testpiloten beim gegenwärtigenProduktionshochlauf in Finkenwerder und Toulouse bis über beide Ohrenmit Arbeit eingedeckt. Doch Entlastung ist absehbar, zwei weitereTestpiloten - ein Franzose und ein Brite - werden Anfang 2006erwartet.

Schon heute ist es üblich, dass die Hamburger Testpiloten allesechs Wochen für eine Woche nach Toulouse gehen, «damit wir auch dieGroßraumflugzeuge A330 und A340 regelmäßig fliegen», berichtetSchäfer. Dabei wird es auch bleiben, wenn nicht gerade MartinScheuermann mit ein paar Technikern und Ingenieuren nach Los Angelesfliegen muss, um eine A310 zu überprüfen, oder der Franzose Paul Rouxeinen Corporate Jet in Dallas testet.

Doch die Zeit drängt. In wenigen Tagen wird die dritte A380 zumErstflug starten. Von spätestens Anfang 2008 an werden vier dieserjeweils rund 290 Millionen Dollar teuren Großraumflugzeuge monatlichnach Hamburg kommen. Und dann wird die A380 über Hamburg genausoselbstverständlich werden wie das Transportflugzeug Beluga heute.

Der routinierte Schäfer, der mit rund 9400 Flugstunden zu Buchesteht, bekennt mit dem ihm eigenen Gleichmut: «Im Grunde fliegt sichdie A380 wie jedes andere große Flugzeug. Der Unterschied liegt jaletztlich auch nicht beim Cockpit. Der große Unterschied ist vorallem die Kabine. Es macht, beispielsweise, schon etwas aus, ob esSchwierigkeiten mit der Beleuchtung oder der Klimaanlage bei 500 odernur bei 120 Passagieren gibt.»