Ägypten Ägypten: Hai-Jagd im Roten Meer

Scharm al-Scheich/Kairo/dpa. - Das ergab eine Umfrageder Nachrichtenagentur dpa bei Hoteliers in der Region. Lediglichöstlich von Nuwaiba blieb das Baden im Roten Meer erlaubt.
In Scharm al-Scheich war am vergangenen Sonntag eine 71 Jahre alteTouristin aus Baden-Württemberg von einem Hai getötet worden. In dendortigen Hotels hieß es, noch sei unklar, ob die Küstengewässer amFreitag dieser Woche wieder für Schwimmer geöffnet würden. NachAngaben aus Sicherheitskreisen war nach dem Tod der Touristin vor derKüste ein Hai gefangen worden. Zwei Haie hatte man bereits in dervergangenen Woche gefangen, nachdem die Raubfische vier Urlauber indem Seegebiet schwer verletzt hatten.
Experten aus Australien und den USA sollen den ägyptischenBehörden nun helfen, die Ursache für die ungewöhnlichen Angriffe zuergründen. Bisher kursieren zwei Theorien. Zum einen heißt es, dieHaie hätten wegen der Überfischung nicht genügend Nahrung gefundenund sich deshalb den Badestränden genähert. Zum anderen wirdspekuliert, das Verhalten der Tiere hänge mit einem Zwischenfall imSeptember zusammen. Damals hatte eine Schiffsbesatzung im Roten MeerDutzende von toten Schafen über Bord geworfen.
Die Tiere, die als Opfertiere zum islamischen Opferfest verkauftwerden sollten, waren nach Medienberichten auf dem Schiff verendet.Nun wird vermutet, dass Haie einige der Tierkadaver fraßen, DieRaubfische hätten sich daraufhin in den Küstengewässern auf die Suchenach weiterer leichter Beute gemacht. Diese Theorie vertrat unteranderem der Meeresbiologe Mohammed Abu Said von der Kairoer Al-Azhar-Universität in der regierungsnahen Zeitung «Al-Ahram».
Ein Beamter der Provinzverwaltung von Süd-Sinai war amDienstagabend an dem Ort, an dem die deutsche Urlauberin ums Lebengekommen war, vor Reportern ins Wasser gestiegen. Er wollte damitdemonstrieren, dass die Hai-Gefahr gebannt sei. DieTourismusindustrie in der Region hat wegen der Sperrung der Strändebereits deutliche Einbußen erlitten.