Landwirtschaft Agentur für Arbeit wirbt für „grüne Berufe“
In Sachsen-Anhalt sinkt die Zahl der Auszubildenden in Agrarberufen. Auf dem Land wird die Personaldecke somit immer dünner - mit langfristigen Folgen.

Halberstadt - Vor dem Weltbauerntag am 1. Juni wirbt die Agentur für Arbeit in Sachsen-Anhalt für mehr Ausbildungen und Studiengänge in landwirtschaftlichen und verwandten Berufen. Zwar bleibe das Interesse junger Menschen an sogenannten grünen Berufen hoch, doch die Zahl der Auszubildenden sei in den vergangenen zehn Jahren im Land leicht gesunken, teilte die Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West mit.
Gab es vor zehn Jahren noch 625 Auszubildende in land-, tier- und forstwirtschaftlichen Berufen, sind es aktuell 584. Während die Zahl der Azubis in der Landwirtschaft um 32 stieg, verzeichnete die Tierwirtschaft ein Minus von 40.
Wege in „grüne Berufe“
„Ob ein "grüner Beruf" für einen jungen Menschen persönlich infrage kommt, lässt sich gut in einem Freiwilligen Ökologischen Jahr herausfinden“, sagte die Chefin der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West, Anja Huth. Auch eine von der Arbeitsagentur unterstützte Einstiegsqualifizierung könne den Einstieg erleichtern.
Nach Angaben der Agentur steht die Branche vor einem demografischen Wandel: Im Bereich der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West etwa sei fast jeder dritte Beschäftigte in der Land-, Tier- und Forstwirtschaft 55 Jahre oder älter. Auf zwei Fachkräfte, die in den Ruhestand gehen, komme derzeit nur eine Nachwuchskraft unter 25 Jahren.
„Grüne Studiengänge“ – etwa in Agrarwissenschaften, Landschaftsarchitektur oder Naturschutz – bieten weitere Karrierewege. Angebote gibt es unter anderem an der Hochschule Anhalt in Bernburg und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.