Bildung AfD will Sexualaufklärung in Kitas abschaffen: Kritik

Hannover - Die AfD im niedersächsischen Landtag will die sexuelle Aufklärung von Kindern und Jugendlichen einschränken. In einem am Montag vorgestellten Antrag fordert die Fraktion unter anderem, „sicherzustellen, dass in Krippen und Kindergärten keine Sexualaufklärung mehr stattfindet“. Das solle Missbrauchsversuchen vorbeugen. Außerdem sollten zum Beispiel Buchlesungen von Transgenderpersonen, die sich mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen befassen, in Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie an Schulen untersagt werden, fordert die AfD. Der Antrag steht am Freitag auf der Tagesordnung des Landtags.
„Wir sind nicht gegen Sexualerziehung, wir halten das aber tatsächlich in Kitas für ein No Go“, sagte AfD-Fraktionschef Stefan Marzischewski-Drewes. Kleine Kinder würden verwirrt, ob sie Jungen oder Mädchen sind, und homosexuelle Minderheiten instrumentalisiert, um Kinder umzuerziehen. „Wir sind der Meinung, das hat im Kindergarten nichts zu suchen“, sagte Marzischewski-Drewes.
Kultusministerin Julia Willie Hamburg wies den Vorstoß klar zurück. „Eine altersangemessene Sexualerziehung, Aufklärung und Vermittlung der eigenen Grenzen sind wichtige Aspekte der Missbrauchsprävention. Das ist wissenschaftlicher Konsens“, betonte die Grünen-Politikerin. Der AfD gehe es mit ihren Forderungen nicht um das Wohl der Kinder. „Dieser Partei geht es einzig um die eigene Agenda: gegen sexuelle Vielfalt und für Queerfeindlichkeit“, kritisierte die Ministerin.