Abwehrstoffe in der Knolle Abwehrstoffe in der Knolle: Familie vergiftet sich durch Kartoffeln

Stuttgart - Nur durch das Essen von Kartoffeln hat sich eine Familie aus dem Raum Stuttgart vergiftet. Nach diversen Kartoffelgerichten binnen weniger Tage hätten Eltern und Kinder starke Bauchschmerzen bekommen und sich übergeben müssen, berichtet der „Stern“. Grund waren die Kartoffeln selbst.
Denn die verzehrten Knollen hatten zu viele Glykoalkaloide in sich. Das sind Pflanzengifte, die die Kartoffeln ausbilden, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Beim Menschen verursachen sie Kopfschmerz, Durchfall und Erbrechen, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Bei einer schweren Vergiftung können Angstzustände Krämpfe und Sehstörungen hinzukommen. In ganz schweren Fällen können Herzschwäche, Atemnot und Atemlähmung zum Tod führen.
Allzu häufig sind Vergiftungen durch Kartoffeln nicht. Das liegt zum einen daran, dass die meisten handelsüblichen Sorten einen sehr geringen Glykoalkaloid-Gehalt haben und man zum anderen deutlich mehr als ein Kilo Kartoffeln essen muss, um eine gefährliche Menge an Gift aufzunehmen.
Einige Dinge sollten Kartoffel-Fans aber trotzdem beachten.
Schmecken Kartoffeln bitter, dann sofort wegwerfen. Die Bitterstoffe sind ein Zeichen, dass die Pflanze bereits viele Giftstoffe aufgebaut hat
Grüne und verschrumpelte Kartoffeln ebenfalls wegwerfen. Bekommen Kartoffeln zu viel Licht, bilden sie Giftstoffe aus.
Stattdessen sollten Kartoffeln trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Keimlinge sollten immer großzügig weggeschnitten werden.
Große Kartoffeln sind besser als kleine. Hier ist das Verhältnis zwischen Schale zu Volumen deutlich günstiger.
Kartoffeln gut und großzügig schälen. Die meisten Bitterstoffe sitzen in oder direkt unter der Schale.
(mz)