Fortschritt Abriss der Carolabrücke in den letzten Zügen
Im vorigen September stürzte ein Teil der Carolabrücke in Dresden ein. Bald wird das Bauwerk aus den 1970er Jahren komplett Geschichte sein.

Dresden - Der Abriss der Carolabrücke in Dresden ist fast vollendet. „Wir sind in den letzten Zügen des Abrisses“, sagte Projektleiterin Grit Ernst vom Straßen- und Tiefbauamt der Landeshauptstadt. Auf der Neustädter Seite der Elbe stehe noch ein letzter Pfeiler, der bis Ende dieser und Anfang nächster Woche verschwunden sein soll. Die Spannbetonbrücke war im vorigen September teilweise eingestürzt.
Nach den Abrissarbeiten müssten noch die Abbruchmassen abtransportiert und die Baustelle beräumt werden. Wie lange das dauere, sei schwer abzuschätzen. „Aber Ende des Jahres, also vor Weihnachten, ist durchaus damit zu rechnen, dass hier wirklich nichts mehr ist“, sagte Ernst.
Suche nach Planer für Neubau läuft
Danach soll eine neue Brücke gebaut werden - die Elbquerung ist wichtig für den Verkehr in Dresden. Wann das konkret losgeht, ist allerdings noch offen. Derzeit laufe die Suche nach einem Planer, sagte Ernst. Angedacht ist bislang ein Baubeginn 2027.
Auch wann auf diesem Teil der Elbe wieder regelmäßig Ausflugsdampfer der Weißen Flotte oder Sportboote fahren können, steht noch nicht sicher fest. „Wir haben ja vom Wasser- und Schifffahrtsamt die Auflage bekommen, bis Mitte August die Elbe beräumt zu haben“, sagte Ernst. Es seien noch Reparaturen an der Elbsohle nötig. Über die Freigabe des Flusses entscheide letztlich das Wasser- und Schifffahrtsamt.
„Wir wollen es aber auch nicht in die Länge ziehen“, betonte Ernst. Man wisse um die Brisanz. „Wir wissen, dass es wichtig ist, dass auch die Weiße Flotte hier wieder ihre freie Fahrt hat.“
Abrisskosten unter 18 Millionen Euro
Was der Brückenabriss am Ende gekostet haben wird, lasse sich noch nicht beziffern. Der Vertrag mit der Abrissfirma sei auf 18 Millionen Euro gedeckelt. „Diese 18 Millionen werden wir nicht ausschöpfen. Definitiv nicht“, sagte Ernst.
Einer von drei Strängen der Carolabrücke war in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge eingebrochen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich weder Fahrzeuge noch Menschen auf dem Bauwerk aus den 1970er Jahren, so dass niemand verletzt wurde.