Gesundheit Abdruck vom Gebiss - in Zukunft digital
Wer einen Zahnersatz braucht, muss oft einen Abdruck von seinem Gebiss machen lassen. Das ist nicht immer angenehm. Neue Technik soll helfen.

Halle - Angehende Zahnmediziner aus Halle sollen Abdrücke von Gebissen in Zukunft auch digital anfertigen können. „Das geht nicht nur etwas schneller, sondern wird auch als angenehmer empfunden“, sagte der Direktor der Universitätspoliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Alterszahnmedizin, Jeremias Hey.
An neu eingerichteten Arbeitsplätzen sollen die Studierenden die Behandlungsverfahren an Modellköpfen üben können, erklärte die Universitätsmedizin. An den Modellen ließen sich verschiedene Kiefer anbringen. So könnten die Studierenden verschiedene Fälle kennenlernen.
Bislang würden Abdrücke des Gebisses häufig noch mit einem sogenannten Abformlöffel gemacht, erklärte Hey. „Die Negativform wird dann mit Gips ausgegossen, um ein Modell zu erstellen. Das ist ein zeitaufwendiger und bisweilen fehleranfälliger Prozess.“ Scanner sollen nun präzise 3D-Modelle erstellen. Zahnersatz - etwa Kronen - ließe sich so digital konstruieren und anfertigen.
Vorbereitung für Arbeit auf dem Land
Die Studierenden sollen nach ihrer Ausbildung beide Verfahren beherrschen, hieß es. Durch die Möglichkeit, Datensätze schnell über große Distanzen in die Produktion zu bringen, würden sie so auch „für die strukturellen Herausforderungen einer ländlichen Region wie Sachsen-Anhalt vorbereitet werden“.
Die neuen Arbeitsplätze haben die Universität eigenen Angaben nach rund 700.000 Euro gekostet. In Sachsen-Anhalt wird der Studiengang Zahnmedizin ausschließlich in Halle angeboten.