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2.2.2002 2.2.2002: Paare gaben sich um 2.02 Uhr das Jawort

02.02.2002, 16:43
Am Samstagmorgen, küssen sich drei Brautpaare in nordischer Tracht nach ihrer Trauung um 02.02 Uhr im Innenhof der sächischen Burg Düben in Bad Düben. Die Paare Levke-Ose Erichson/Bernd Fedder, Annett Barnisch/Frank Siegel und Sabine Gerke/Rudolf Schmidt (v.l.n.r.) gaben sich zur außergewöhnlichen Stunde und Minute auf dem Standesamt das "Ja" zu ihrer Ehe. Das Standesamt war nach eigenen Angaben das einzige in Deutschland, welches Nachts um 02.02 Uhr eine Trauzeremonie durchführte.
Am Samstagmorgen, küssen sich drei Brautpaare in nordischer Tracht nach ihrer Trauung um 02.02 Uhr im Innenhof der sächischen Burg Düben in Bad Düben. Die Paare Levke-Ose Erichson/Bernd Fedder, Annett Barnisch/Frank Siegel und Sabine Gerke/Rudolf Schmidt (v.l.n.r.) gaben sich zur außergewöhnlichen Stunde und Minute auf dem Standesamt das "Ja" zu ihrer Ehe. Das Standesamt war nach eigenen Angaben das einzige in Deutschland, welches Nachts um 02.02 Uhr eine Trauzeremonie durchführte. dpa

Bad Düben/Berlin/Hamburg/dpa. - Zu weit normaleren Uhrzeiten, aber immer noch am ungewöhnlichenSchnapszahlen-Datum, sagten knapp 100 Berliner am Samstag Ja zum Bundfürs Leben. Auch in anderen deutschen Städten löste das leichteinprägsame Datum 2.2.2002 ein Hochzeitsfieber aus, wie eine dpa-Umfrage Mitte der Woche ergeben hatte. Das Kölner Standesamt war mitüber 30 Hochzeiten am Samstag voll ausgebucht; in Frankfurt am Maingab es auch für die anderen beiden Schnapszahlen-Daten 20.2. und22.2. keine Termine mehr. In Münster musste OberbürgermeisterBerthold Tillmann (CDU) wegen des Ansturms Heiratswilliger sogar seinDienstzimmer räumen. Einen Hochzeitsboom wie am 9.9.1999 stellten dieStandesämter in Deutschland aber nicht fest.

«Wir haben einfach etwas Außergewöhnliches, etwas Einmaligesgesucht. Vermutlich hätten wir auch während eines Fallschirmsprungsgeheiratet», begründete Levke Ose Erichsen ihre Wahl für denungewöhnlichen Tag und den ungewöhnlichen Ort der Trauung auf derBurg Düben. Da eine Trauung im freien Fall in Deutschland aber mitdem Gesetz nicht vereinbar sei, suchte die 39-Jährige lange daspassende Umfeld - und fand es: Eine Hochzeit nach nordischem Vorbild.

   Brautkleid und Schleier tauschten die Paare mit einerWikingertracht. Statt Frack und Zylinder trugen die Männer weiteGewänder und Helme mit nach oben zeigenden Hörnern. «Bei uns habendie Männer schon am ersten Tag die Hörner auf», sagte Wintercamp-Organisator Jürgen Grothe schmunzelnd.

Ausgehöhlte brennende Baumstämme und der Mondschein wiesen denBrautpaaren ihren Weg zum historischen Ort. Dort, wo der Prozesszwischen dem Pferdehändler Michael Kohlhaas und dem Junker vonZaschwitz stattfand, der Heinrich von Kleist zu seiner berühmtenNovelle anregte, und wo auch schon Schwedenkönig Gustav Adolf II. undNapoleon residierten. Unter dem Beifall von mehr als 150 Menschengaben sich die Frischvermählten den ersten Kuss. «Die Hochzeitsnachtwird nachgeholt», meinte Erichsen.

Die ungewöhnlichste und prominenteste Hochzeit feierten am2.2.2002 aber zwei andere Glückliche. Der niederländische KronprinzWillem-Alexander und seine Braut Máxima Zorreguieta heirateten unterdem Jubel von Tausenden und unter Beobachtung von Millionen vonFernsehzuschauern im sonnenbeschienenen Amsterdam. Adlige aus derganzen Welt und politische Persönlichkeiten wie Nelson Mandela undUN-Generalsekretär Kofi Annan freuten sich mit dem Paar über die