190 Millionen Jodtabletten bestellt 190 Millionen Jodtabletten bestellt: Deutschland rüstet sich für atomare Katastrophe

Berlin - Das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz bereitet sich offenbar auf einen atomaren Notfall vor: 50 Millionen Packungen Jodtabletten habe das Amt bei einem österreichischen Pharmakonzernn bestellt, berichtet unter anderem tagesschau.de mit Verweis auf Recherchen des WDR.
Die insgesamt 190 Millionen Tabletten sollen Menschen im Falle eines schweren Reaktorunfalls vor Schilddrüsenkrebs schützen. Als Begründung für diese Maßnahme nannte das Strahlenschutz-Amt dem WDR das Risiko, das von grenznahen Atomkraftwerken in anderen Ländern ausgehe.
Großbestellung von Jodtabletten: Anlass war auch die Katastrophe in Fukushima
Nach eigenen Angaben hat das Amt mit der Großbestellung seinen Bestand an den Tabletten vervierfacht. Anlass dazu habe auch die Reaktorkatastrophe von Fukushima gegeben.
Fukushima habe gelehrt, dass es im Falle von atomaren Notfällen auch mehrtägige Strahlungs-Freisetzungen geben kann, was dann bedeute, dass unter Umständen die Windrichtungen wechseln und viel mehr Gebiete betroffen seien, als bisher vermutet, sagte der Essener Strahlenbiologe Wolfgang Müller, früher Vorsitzender der Strahlenschutzkommission, dem WDR.
Auf Empfehlung der Kommission wurden die Notfallzonen rund um die Atomkraftwerke in Deutschland vergrößert. So gilt heute das ganze Land als sogenannte Fernzone, in der alle Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Schwangere mit Jodtabletten versorgt werden müssen. (mz)