13 Tote bei Bränden auf Peloponnes
Athen/Rom/dpa. - Bei den Waldbränden auf der griechischen Halbinsel Peloponnes sind am Freitag mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Fünf Menschen starben nahe der Ortschaft Areopolis. Zwei der Opfer wurden vor einer Pension von den Flammen erfasst.
Feuerwehrleute entdeckten später drei weitere Tote, zwei von ihnen auf einem Hang in der Nähe der Pension. Das sechste Opfer war ein Feuerwehrmann, der in Areopolis einen Herzinfarkt erlitt.
Bei einem anderen Waldbrand nahe der Kleinstadt Zacháro im Westen der Halbinsel Peloponnes starben weitere sieben Menschen. Sie wurden nach Angaben des Chefs der Notarztbehörde Panos Efthymiou im kleinen Dorf Mákistos von den Flammen eingeschlossen und starben an schweren Verbrennungen. Griechenland hat die EU nach Regierungsangaben vom Freitag um Hilfe gebeten. Auch in Süditalien konnten die gewaltigen Waldbrände bis zum Freitag nicht gelöscht werden. In San Martino delle Scale bei Palermo brach am Freitag Panik aus, als die Flammen näher rückten.
Ein Sprecher der Feuerwehr in Athen erklärte: «Insgesamt brachen in zwölf Stunden 170 große Brände aus. Wir kämpfen, um die Ortschaften zu schützen. Die Winde sind aber zu stark.» Auch im benachbarten Albanien gebe es dutzende Brände. Die Regierung in Tirana habe Griechenland um Hilfe gebeten, berichtete ein Feuerwehrsprecher.
Auch an anderen Stellen auf der Halbinsel Peloponnes brachen am Freitag Waldbrände aus. Zahlreiche Dörfer mussten evakuiert werden. Dutzende Häuser wurden beschädigt. Ein Großbrand tobte nahe der südgriechischen Hafenstadt Kalamata. In den Präfekturen Messinia und Lakonia wurde der Notstand erklärt. Feuerwehrleute aus anderen Regionen eilten in das Krisengebiet, wie das Fernsehen berichtete. Starke Winde, die in Böen Geschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern erreichten, behinderten den Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern.
Auch nahe der Stadt Sparta im Südosten der südgriechischen Halbinsel sowie nahe Tripolis brannte es. Die Straße zwischen Kalamata und Sparta musste gesperrt werden. Dicke, schwarzbraune Rauchwolken waren kilometerweit zu sehen und zogen über den Golf von Messinien.
In Süditalien, wo die Temperaturen wieder bis auf 38 Grad stiegen, mussten Feuerwehr und Armee allein am Donnerstag zu insgesamt 519 Einsätzen bei Waldbränden ausrücken. 234 davon wurden auf Sizilien gezählt, wie italienische Medien berichteten. «Eine Krise solchen Ausmaßes hat es noch nie gegeben», sagte Michele Candotti, der Chef vom WWF Italia. In der Ortschaft San Martino delle Scale bei Palermo kamen die Flammen am Freitag den Häusern immer näher. Viele Menschen seien verletzt worden, teilte die Feuerwehr mit. Bei Messina tobten gleich zehn verschiedene Waldbrände. Ebenfalls betroffen waren die Regionen Kampanien, Kalabrien und Apulien. Mehrere Autobahnen mussten vorübergehend gesperrt werden.
In diesem Sommer sind in Italien bisher rund 90 000 Hektar Wald in Flammen aufgegangen. Im Vergleich zu 2006 nahmen die Brände um 40 Prozent zu. Elf Menschen kamen in den Feuern ums Leben. Die meisten Brände würden absichtlich gelegt, hieß es in den Medien. Politiker forderten deshalb strenge Strafen für die Brandstifter.