Zugverkehr: Zugverkehr: Verspätungen durch Umstellung am Bahnhof in Leipzig

Leipzig/dpa. - Die Umleitungen am Leipziger Hauptbahnhof wegendes neuen Stellwerks sind nach Angaben der Deutschen Bahn am Freitagohne größere Probleme angelaufen. Der Busersatzverkehr von und zu denAusweichbahnhöfen im Stadtgebiet habe planmäßig funktioniert, sagteBahn-Sprecherin Erika Frost. Verspätungen und längere Fahrzeiten imBerufsverkehr seien aber nicht zu vermeiden gewesen.

Vor allem im abendlichen Berufsverkehr, in dem viele Busse nurlangsam vorankamen, mussten die Reisenden mit längeren Fahrzeiten vonzeitweise bis zu 30 Minuten fertig werden. Nicht jeder Fahrgasterreichte rechtzeitig den gewünschten Zug und musste auf den nächstenwarten. Entspannter war es in den Morgenstunden zugegangen: Längerals zehn Minuten habe niemand warten müssen, sagte Frost.

Die Bahn nimmt am Leipziger Hauptbahnhof am Sonntagmittag einneues elektronisches Stellwerk in Betrieb. Bis dahin haltenzahlreiche Züge während der Umstellungsphase nur in den Vororten,wohin Fahrgäste in Bussen gebracht werden. Die ICE-Züge zwischenBerlin und München werden über Halle mit zusätzlichem Halt inBitterfeld umgeleitet.

Auch der IC Leipzig-Berlin-Amsterdam fährt über Halle. Einige IC-Züge zwischen Leipzig und Berlin sind ganz gestrichen. VonSamstagabend bis Sonntagmittag ruht der Verkehr im Hauptbahnhof dannvollständig. Insgesamt sind von der Umstellung 9 Fernverbindungensowie 20 Linien im Nahverkehr von Sachsen, Sachsen- Anhalt undThüringen betroffen.

«Unsere Service-Kräfte sind seit 04.00 Uhr morgens am Hauptbahnhofund an den Außenbahnhöfen im Einsatz», sagte Frost. Sie versorgtenReisende mit Informationen. Insgesamt setze die Bahn bis zum Ende derArbeiten am Sonntag etwa 70 Service-Kräfte im Schichtbetrieb ein.Rund 100 Busse sind im Einsatz, unter anderem auch zu den Fernzügenin Halle. «Fahrgäste sollten unbedingt einige Minuten eher am Bahnhofsein, damit sie noch Zeit haben, sich zu orientieren», sagte Frost.

Das moderne Stellwerk in Leipzig wird künftig täglich mehr als 750Züge elektronisch steuern. Die Bahn investierte dafür nach eigenenAngaben 124 Millionen Euro. Die neue Technik ersetzt 23 bisherigeStellwerke, darunter eines aus dem Jahr 1880.