Zugunglück Zugunglück: Behörden streiten sich wegen Gutachten

Hordorf/Magdeburg/dpa. - Vier Monate nach dem Zugunglück in Hordorf (Landkreis Börde) ist ein Streit zwischen den ermittelnden Behörden entbrannt. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg kritisiere das Eisenbahn-Bundesamt (EBA), weil es bisher kein Gutachten zum Unfallhergang vorgelegthabe, berichtet die «Magdeburger Volksstimme» (Dienstag). «Wir wartenseit Monaten darauf. Ohne die Einschätzung der Fachleute können wirunsere Ermittlungen nicht abschließen», sagte eine Sprecherin lautdem Bericht.
Das EBA wies die Kritik mit der Begründung zurück, dieStaatsanwaltschaft könne selbstständig ermitteln. Mit Vorstößenwollen Parlamentarier in Bundes- und Landtag die Ermittlungen nunvorantreiben, hieß es.
Bei dem Unfall auf eingleisiger Strecke war in der MagdeburgerBörde Ende Januar ein Güterzug gegen einen Zug desHarz-Elbe-Expresses (HEX) gerast. Neben 10 Toten gab es 23 Verletzte.
Gegen den Lokführer des Güterzugs besteht ein Anfangsverdachtwegen fahrlässiger Tötung. Nach einem Bericht desBundesverkehrsministeriums hatte der Mann kurz vor dem Zusammenstoßzwei Haltesignale ignoriert. Dieser vorläufige Bericht desMinisteriums war nur wenige Tage nach dem Unglück an denVerkehrsausschuss des Bundestages gegangen.