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Zoologische Gärten Zoologische Gärten: Auf Du und Du mit dem Nashorn

Von Carolin Bauer 21.05.2008, 09:08
Tierpatin Kathleen Schneider füttert im Magedburger Zoo das Spitzmaulnashorn Maleika mit Brot. (Foto: ddp)
Tierpatin Kathleen Schneider füttert im Magedburger Zoo das Spitzmaulnashorn Maleika mit Brot. (Foto: ddp) ddp

Magdeburg/ddp. - Seit 2002 unterstütztdie 29-Jährige als Tierpatin von Nashorn-Dame Maleika den ZooMagdeburg. Manchmal besucht sie ihr «feines Mädchen» mit einemFuttereimer. Die Tierpfleger kennen sie bereits und gewähren ihr dasPrivileg, das Nashorn mit Äpfeln und Karotten zu füttern. InSachsen-Anhalt nutzen immer mehr Zoo-Liebhaber die Chance, durch einePatenschaft den Tieren näher zukommen.

«Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen»,sagt Katrin Demco vom Zoo Magdeburg. Momentan gebe es 177 Paten. InHalle wurde vor wenigen Tagen die 500. Patenschaft gefeiert. Auchkleinere Anlagen wie in Aschersleben und Thale sind mit jeweils etwa60 Paten gefragt. Ein Grund für diese Tendenz ist das wachsendeInteresse an Zoos. «Auch die Fernsehsendungen über Tierparks könntenein Antrieb für die Entwicklung sein», fügt Demco hinzu.

Das Geld aus den Patenschaften kommt dabei allen Tieren einerAnlage zugute. Im Zoo der Landeshauptstadt wurden im vergangenen Jahrrund 26 000 Euro für Futter, Reparaturen oder Neuinvestitionengespendet. In Halle waren es etwa 18 600 Euro. Für Maleika überweistSchneider im Auftrag ihrer Firma jährlich 2500 Euro. Nur der Elefantmit 4500 Euro im Jahr ist teurer. «Wir zeigen damit unser sozialesEngagement für Magdeburg», sagt Schneider und hält ein Stück Brot,das ihr der Tierpfleger reicht, über die massive Holzabsperrung.Mittlerweile ist sie bei Maleika angekommen, die sich schmatzend nachdem nächsten Leckerbissen aus Schneiders Händen reckt.

Die zweifache Mutter geht gerne in den Zoo. «Mir ist wichtig, dasssich die Tiere in ihrer Umgebung wohlfühlen», betont Schneider. Mitihrer Spende könne sie dem Zoo am ehesten helfen. Deshalb habe siesich auch keine kostengünstigere Patenschaft ausgesucht. «Obwohl diekleinen Erdmännchen schon süß sind», gesteht die 29-Jährige. Für diekleinen, katzenartigen Raubtiere zahlen Paten 80 Euro im Jahr.

Der Niedlichkeitsfaktor ist bei der Tiersuche in den meistenFällen bestimmend. Viele Paten favorisieren die putzigen Erdmännchen,die Ponys und Esel im Streichelzoo oder die frechen Waschbären. ImTiergarten in Halberstadt sind Schweinchen besonders begehrt. «Diesind bereits vergeben, bevor sie geboren sind», sagt MichaelBussenius. Auch die teuren, großen Tiere sind gefragt. Meist sind esjedoch Unternehmen, die sich diese Patenschaften leisten können. ImTierpark Thale führt der Braunbär mit 500 Euro im Jahr die Liste an.«Er symbolisiert Stärke und Kraft und diese Eigenschaften passen gutzu einem Firmenimage», erklärt Tierparkleiter Uwe Köhler dieunterschiedlichen Präferenzen der Paten.

In den meisten Zoos erhalten die Paten als Dank eine Urkunde, eineJahreskarte und werden einmal im Jahr zu einem Patentag eingeladen.Am Sonntag (25. Mai) treffen sich die Paten des Zoo Magdeburgs wiederauf dem Gelände. Dann erfahren sie Neuigkeiten über anstehendeProjekte oder Wissenswertes zu ihren Tieren. Auch Schneider geht amNachmittag nicht ohne etwas gelernt zu haben aus dem Zoo. «Beimnächsten Mal werde ich auch trockenes Brot in meinem Eimermitnehmen», kündigt sie an. Denn der Tierpfleger hat ihr heuteverraten, dass Brot für Nashörner wie Schokolade ist.