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Wolfsangriff in der Königsbrücker Heide Wolfsangriff in der Königsbrücker Heide: Über 50 Ziegen und Schafe gerissen

24.02.2016, 07:23
Ein europäischer Grauwolf steht am 14.12.2014 in einem der weitläufigen Gehege des Wolfscenters von Dörverden (Niedersachsen).
Ein europäischer Grauwolf steht am 14.12.2014 in einem der weitläufigen Gehege des Wolfscenters von Dörverden (Niedersachsen). dpa/Symbol Lizenz

Königsbrück - Nach einem Wolfsangriff in der KönigsbrückerHeide ist die Zahl der toten Schafe und Ziegen auf über 50 gestiegen. In der Umgebung der Koppel sind weitere Kadaver gefunden worden, wie die Naturschutzgebietsverwaltung am Dienstag mitteilte. Am Montag war man zunächst von 38 gerissenen Schafen und zwei Ziegen ausgegangen. Genaue Zahlen würden in den kommenden Tagen bekanntgegeben. Der Wolfsexperte des Landkreises Bautzen habe drei der Tierkadaver untersucht und anhand der Kehlbisse als Verursacher eindeutig einen Wolf identifiziert. Bei der Menge der gerissenen Tiere sei davon auszugehen, dass mehrere Wölfe die Herde angegriffen haben.

Der Vorfall ist der bislang schwerste Wolfsangriff in Sachsen. Zuletzt hatten Wölfe nach Angaben des Kontaktbüros Wolfsregion Lausitz im Jahr 2002 in der Muskauer und Neustädter Heide 33 Nutztiere gerissen. Von anderen Übergriffen seien maximal 15 Tiere betroffen gewesen.

Die Herde mit insgesamt 130 Schafen und Ziegen lebt in dem Naturschutzgebiet, um durch Grasen die Landschaft zu pflegen. In der KönigsbrückerHeide lebt seit 2011 ein Wolfsrudel. Ob die ansässigen Tiere oder wandernde Wölfe auf Reviersuche für den Angriff verantwortlich sind, müsse anhand genetischer Proben untersucht werden, hieß es von der Naturschutzgebietsverwaltung. In Sachsen leben zehn Wolfsrudel und ein territorialer Wolf. (dpa)