Wittenberg Wittenberg: Ehrenamtliche hilft Polizei bei Unfallprävention in Schulen

Wittenberg/ddp. - Besonders Fahranfänger wolle sie dadurch sensibilisieren, in dem siedas Schicksal ihres Sohnes Christian schildere, sagte sie derNachrichtenagentur ddp. Christian war 1994 als 18-jährigerFahranfänger tödlich verunglückt. Wenn sie vor den Jugendlichen imEthik-Unterricht über den Tod ihres Sohnes spreche, seien diese stetsvoll konzentriert, sagt Neumann. «Ich sehe die emotionaleBetroffenheit der Schüler an ihren Gesichtern, in ihren Augen»,berichtet die 55 Jahre alte Lehrerin und Erzieherin.
Mit ihrer Aufklärungsarbeit wolle sie verhindern, dass denSchülern das Gleiche passiere wie Christian und seinem Schulfreund,der als Beifahrer im Auto saß und auch bei dem Unfall starb. «Es istaber auch Christians Vermächtnis, was ich damit lebendig halte», sagtdie ehrenamtliche Mitarbeiterin der Polizei. Gemeinsam mit CorneliaDieke von der Wittenberger Polizei, die hauptsächlich rechtlicheAspekte von schweren Unfällen beleuchtet, leistet Neumann damit einenwichtigen Beitrag zur Senkung der Zahl junger Verkehrstoter.
Auslöser für ihr Engagement sei ein Zeitungsartikel mit derÜberschrift «Schocktherapie» gewesen, in dem Dieke vor drei Jahrennach einem Weg suchte, junge Menschen vor schweren Unfällen zubewahren. Als Betroffene sei Neumann sofort interessiert gewesen undhabe der Polizistin ihre Hilfe bei dem Projekt angeboten. Die Polizeiin Dessau-Roßlau drehte daraufhin einen zehnminütigen Film, in demChristians Fall beschrieben wurde. Diesen zeigt Maritta Neumannimmer, wenn sie vor eine Klasse tritt. Für ihr ehrenamtlichesEngagement wurde sie Ende Oktober von der PolizeidirektionSachsen-Anhalt Ost mit einer Urkunde ausgezeichnet.